4. Nationaler Aktionstag für pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige sind die Stütze der häuslichen Betreuung
Rund 800.000 Menschen betreuen zu Hause pflegebedürftige An- und Zugehörige in unterschiedlichen Pflegesituationen. Diese Zahl bestätigt: Familien leisten den „Löwenanteil“ bei der Pflege und Betreuung.
Vor diesem Hintergrund sind pflegende Angehörige als eigene Gruppe wahrzunehmen, wertzuschätzen und zu stärken. Die Unterstützung von betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen ist nicht nur Aufgabe der Familien selbst, sondern ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag.
Daher ist der 4. Nationale Aktionstag am 13. September der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger und dem Sozialministerium ein großes Anliegen. Heuer ist der Aktionstag pflegenden Eltern von chronisch kranken und Kindern mit Behinderung gewidmet. Diese Eltern begleiten und pflegen ihre Kinder oft bedingungslos ein ganzes Leben lang - und verdienen die Solidarität und Unterstützung der Gesellschaft!
Notfallkarte für pflegende Angehörige
Menschen mit Pflegeverantwortung fürchten nichts mehr als nicht planbare Ereignisse wie zum Beispiel einen Unfall oder eine plötzliche Erkrankung. Von einer Sekunde auf die andere stehen sie plötzlich nicht mehr zur Verfügung.
Wer kümmert sich dann um die hilfebedürftige Person zu Hause?
Für diese Situationen gibt es nun eine neue Notfallkarte (PDF, 83 KB), auf der eine Person des Vertrauens, die gegebenenfalls schnell kontaktiert werden kann, angegeben wird. Die Notfallkarte hat die Größe einer Scheckkarte und ist bei der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger erhältlich.
Unterstützung pflegender Angehöriger durch die Pflegereform
Die Pflegereform wird Verbesserungen in der Pflegeausbildung und für in Pflegeberufen tätige Menschen bringen. Aber auch hilfebedürftige Menschen und deren pflegende Angehörige sollen ab Beginn des nächsten Jahres durch verbesserte Maßnahmen nachhaltig entlastet werden.
Familien mit Kindern mit Behinderung sind großen Belastungen, auch finanzieller Natur, ausgesetzt. Als wesentliche Verbesserung für Bezieher:innen von Pflegegeld und zur Unterstützung der Angehörigenpflege wird die Anrechnung der erhöhten Familienbeihilfe künftig entfallen. Von dieser Maßnahme profitieren rund 45.000 Personen, die künftig 60 Euro pro Monat mehr erhalten.
Zudem sind maßgebliche Verbesserungen bei der Pflegekarenz, bei der Zuwendung für die Kosten der Ersatzpflege, die finanzielle Unterstützung für Pflegekurse sowie die Ausweitung des Angehörigengespräches bei psychischer Belastung vorgesehen.
Einen umfangreichen Überblick zu den Maßnahmen der umfassenden Pflegereform finden Sie auf unserer Website im Menüpunkt Pflege: Pflegereform. Weitere Informationen zum Thema finden Sie außerdem im Bereich Betreuende und pflegende Angehörige auf unserer Website, auf der Infoplattform für Pflege und Betreuung pflege.gv.at und auf der Website der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger.