Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Verhütungsbericht bestätigt starke Kostenabhängigkeit bei Wahl der Verhütungsmethode

1 Million Euro für Pilotprojekt mit kostenlosen Verhütungsmitteln in Vorarlberg

Verhütung ist in vielen Fällen immer noch reine Frauensache. In Österreich verhüten derzeit rund 1,2 Millionen Frauen im reproduktiven Alter zwischen 14 und 45 Jahren. Die Kosten liegen je nach Verhütungsmittel zwischen rund 30 und 230 Euro pro Jahr. Im europäischen Contraception Policy Atlas belegt Österreich einen der hinteren Plätze - vor allem aufgrund fehlender Kostenübernahme für Verhütungsmittel und eines erschwerten Zugangs zur Verhütungsberatung. 

Die Kosten für Verhütungsmittel spielen bei der Auswahl der Verhütungsmethode eine bedeutende Rolle. Derzeit trägt die Hälfte der Frauen in Österreich diese Kosten ganz allein, ein Viertel gibt an, die Kosten zu teilen. Dies zeigt der gestern präsentierte erste österreichische Verhütungsbericht des Gesundheitsministeriums, den die Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des BMSGPK erstellt hat.

"Selbst über Sexualität und Kinderwunsch zu bestimmen, gehört zum Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Der Zugang zu sicheren und modernen Verhütungsmethoden darf deshalb keine Frage des Einkommens sein. Für mich ist klar: Langfristig muss der Zugang zu Verhütungsmitteln und Beratungen gratis sein." – Bundesminister Johannes Rauch

Ergebnisse des ersten österreichischen Verhütungsberichts

Der Bericht, der auf einer Befragung von über tausend Frauen beruht, zeigt außerdem:

  • Derzeit verhüten 46 Prozent der befragten Frauen alleine, bei 12 Prozent ist es der Partner. 8 Prozent verhüten gemeinsam mit dem Partner.
  • 33 Prozent der Frauen verwenden keine Verhütungsmittel. 
  • 37 Prozent der Frauen würden anders verhüten, wenn sie die Kosten nicht selbst tragen müssten.
  • 16 Prozent wissen nicht ausreichend über das von ihnen präferierte Verhütungsmittel Bescheid und würden sich gerne beraten lassen

Die gängigsten Verhütungsmethoden bei sexuell aktiven Frauen in Österreich sind demnach die Pille (42 Prozent), das Kondom (40 Prozent) und die Spirale (17 Prozent). Für über 95 Prozent der Befragten ist Zuverlässigkeit der entscheidende Faktor bei der Wahl der Verhütungsmethode. Die wirksamsten Methoden sind laut internationalen Studien Langzeitmethoden wie Spirale, Hormonstäbchen oder -implantat. Diese schützen über mehrere Jahre, allerdings fallen hohe Kosten am Beginn der Nutzungsdauer an.

Pilotprojekt: Kostenlose Verhütung für 3.500 Frauen in Vorarlberg 

Um dem Problem der Kostenabhängigkeit bei der Auswahl der Verhütungsmittel entgegenzuwirken, stellt das Gesundheitsministerium rund 1 Million Euro für ein Pilotprojekt in Vorarlberg zur Verfügung. Rund 3.500 Frauen erhalten von Herbst 2024 bis Ende 2026 kostenlos die Verhütungsmittel ihrer Wahl sowie auf Wunsch auch eine kostenlose Verhütungsberatung. Die Anmeldung ist beim Fraueninformationszentrum femail möglich. 

Durch das Pilotprojekt erhält etwa jede 20. Frau im reproduktiven Alter zwischen 14 und 45 Jahren in Vorarlberg kostenlose Verhütungsmittel. Es liefert dadurch umfassende Daten zum Verhütungsverhalten verschiedener Altersgruppen, unabhängig von sozioökonomischen Faktoren oder der finanziellen Situation. Ziel ist es, die Gesundheit von Frauen zu verbessern und wissenschaftliche Daten für zukünftige bundesweite Modelle zur kostenfreien Verhütung zu sammeln. 

Das Projekt wurde vom femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg konzipiert und wird gemeinsam mit der aks gesundheit GmbH umgesetzt. Besonders wichtig ist dabei, vulnerable Zielgruppen zu erreichen - etwa armutsgefährdete oder von Armut betroffene Frauen, Frauen mit schlechten Deutschkenntnissen sowie Jugendliche und junge Frauen.

Mehr Informationen 

Weitere Informationen zum Thema Frauengesundheit finden Sie auf unserer Website im Bereich „Gesundheit: Frauen- und Gendergesundheit“. Der erste österreichische Verhütungsbericht steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: Verhütungsbericht 2024 – Bedarf und Versorgung mit Verhütungsmitteln in Österreich (PDF, 3 MB)