Nationales Referenzzentrum für postvirale Syndrome eingerichtet
Medizinische Universität Wien mit dem Betrieb beauftragt
Ende 2023 legte der Oberste Sanitätsrat (OSR) seine Empfehlungen zur medizinischen Versorgung von Menschen mit postviralen Erkrankungen vor. Zentrales Element ist die Errichtung eines Nationalen Referenzzentrums für postvirale Syndrome - insbesondere für Long/Post-COVID und ME/CFS. Nach einer EU-weiten Ausschreibung ging der Zuschlag im Vergabeverfahren nun an die Medizinische Universität Wien.
Das Nationale Referenzzentrum wird in den kommenden Wochen seine Arbeit aufnehmen. Es soll wissenschaftliche Erkenntnisse zu postviralen Syndromen sammeln, die Forschung vorantreiben und Schulungen für Angehörige von Gesundheitsberufen anbieten. Rund eine Million Euro werden dafür zur Verfügung gestellt. Geleitet wird das neue Referenzzentrum von Kathryn Hoffmann und Eva Untersmayr-Elsenhuber.
"Die MedUni ist eine außerordentlich kompetente Vertragspartnerin für die Etablierung dieses Zentrums. Sie hat bereits in der Vergangenheit vielfältige Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt und kann auf ein starkes Netzwerk erfahrener Expert:innen zurückgreifen - sowohl lokal als auch national und international." Bundesminister Johannes Rauch
Versorgungsforschung und Sensibilisierung von Gesundheitsberufen
Das Referenzzentrum wird insbesondere die Forschung zur Versorgung von Patient:innen mit postviralen Syndromen und die Schulung des involvierten Gesundheitspersonals vorantreiben. Es versteht sich als Drehscheibe für die notwendige multiprofessionelle Versorgung der Patient:innen. Durch die bereits etablierte Zusammenarbeit mit den verschiedenen medizinischen Fachbereichen und Gesundheitsberufen soll ein umfassender Wissensaustausch für die Praxis erzielt werden. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören regelmäßige Fortbildungen und Symposien für Gesundheitspersonal und die Entwicklung und Verbreitung von Literaturreviews und Leitlinien zur Patient:innenbehandlung. Weitere Unterstützung für die behandelnden Personen soll eine interdisziplinäre, telefonische bzw. webbasierte Sprechstunde für Fragen zu postviralen Syndromen bieten.
Wichtige Rolle bei Forschung zu PAIS und ME/CFS im nationalen und internationalen Bereich
Durch die Corona-Pandemie erhielten postvirale Syndrome wie Long COVID und ME/CFS zusätzliche Bedeutung. In Österreich geht man von bis zu 80.000 Betroffenen von ME/CFS aus. Durch das Fehlen eines klaren Biomarkers ist der Weg zur korrekten Diagnose noch immer langwierig. Krankheitsbilder und die Möglichkeiten zur Behandlung sind sehr unterschiedlich. Für die Versorgung von Betroffenen müssen oft verschiedene medizinische Disziplinen zusammenarbeiten.
"Der Leidensdruck der Betroffenen mit postviralen Erkrankungen wie ME/CFS oder Long COVID ist groß. Das Referenzzentrum wird dazu beitragen, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rasch an alle Mitarbeiter:innen im Gesundheitssystem gehen. So verbessern wir die medizinische Versorgung und die Lebensqualität der Betroffenen." - Bundesminister Johannes Rauch
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