Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) (C. difficile-assoziierte Erkrankung, CDAD)
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Clostridium difficile-Infektionen.
Erreger und Übertragung
Clostridium difficile ist ein Bakterium, das weltweit vorkommt. Es findet sich in der Umwelt und auch im Darm gesunder Menschen und Tiere. Bei gesunden Menschen ist das Clostridium-Bakterium ein harmloses Darmbakterium. Bei längerer Einnahme von Antibiotika (Medikamente zur Therapie bakterieller Infektionskrankheiten) kann die gesunde Darmflora zurückgedrängt oder zerstört werden. Dies ermöglicht es den Bakterien, sich im Darm zu vermehren und Giftstoffe auszuscheiden. Diese Giftstoffe können dann Darmentzündung mit schweren Durchfällen verursachen.
Die Erreger werden mit dem Stuhl ausgeschieden und sind sehr ansteckend. Eine Ansteckung erfolgt meist von Mensch zu Mensch. Die Bakterien werden über Stuhlreste von Erkrankten über verunreinigte Hände und Gegenstände (z.B. Toiletten, Türklinken) an andere Menschen übertragen. Am häufigsten treten Clostridium difficile-Erkrankungen bei Krankenhauspatient:innen auf. Gründe dafür lassen sich unter anderem im vermehrten Einsatz von Breitband-Antibiotika, der vergleichsweise längeren Zeitdauer der antibiotischen Behandlung und dem kombinierten Einsatz verschiedener Antibiotika vermuten.
Das Clostridium-Bakterium kann außerdem in Form von Sporen für lange Zeit überleben. Aus diesem Grund kann eine Übertragung auch über mit Clostridium-Bakterien verunreinigte Lebensmittel oder Wasser erfolgen.
Krankheitsbild
Der zeitliche Abstand zu einer vorangehenden Antibiotikabehandlung und dem Auftreten der Krankheitszeichen beträgt meist nur wenige Tage, kann aber mehrere Wochen und in seltenen Fällen auch Monate betragen. Die Darmentzündung äußert sich durch plötzlich einsetzende, wässrige Durchfälle, Übelkeit, Bauchschmerzen und Fieber. Die Durchfälle haben einen typischen fauligen Geruch und sind manchmal blutig. In manchen Fällen heilt die Krankheit von selbst. Mögliche Komplikationen sind ein Darmverschluss, eine akute Erweiterung des Dickdarms, Riss der Darmwand oder eine Blutvergiftung. Bei einer solch schweren Verlaufsform kann die Erkrankung ohne geeignete Behandlung tödlich enden.
Verbreitung und Häufigkeit
Eine Ansteckung mit Clostridium difficile ist die häufigste bakterielle Ursache einer im Zuge eines Krankenhausaufenthaltes zugezogenen Magen-Darm-Erkrankung. In den vergangenen 10 Jahren wurde außerdem ein Anstieg der außerhalb von Gesundheitseinrichtungen erworbenen Ansteckung mit Clostridium difficile registriert. In den letzten Jahren wird auch über eine Zunahme der Neuerkrankungen mit Clostridium difficile bei Gruppen, die früher ein geringes Erkrankungsrisiko hatten, wie z.B. Kindern, berichtet.
Vorbeugung
Der restriktive Einsatz von Antibiotika, wie er auch für die Kontrolle und Prävention der Ausbildung von Antibiotikaresistenzen empfohlen wird, kann zu einer Verminderung des Risikos einer Infektion mit Clostridium difficile - Ibeitragen. Vor und während einer Behandlung mit Antibiotika können sogenannte Probiotika das Risiko für eine Infektion senken. Probiotika sind spezielle, lebende Bakterienkulturen, die es z.B. als Joghurt zu kaufen gibt.
Die meisten Infektionen mit Clostridium difficile entstehen im Krankenhaus. Daher ist dort eine sachgerechte Hygiene besonders wichtig, um zu verhindern, dass infizierte Krankenhauspatient:innen andere Personen anstecken.