Lymphogranuloma venereum (LGV)
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Lymphogranuloma venereum (LGV).
Erreger und Übertragung
Lymphogranuloma venereum (LGV; auch unter Lymphogranuloma inguinale bekannt) ist eine Form der genitalen Chlamydieninfektion. Der Erreger ist Chlamydia trachomatis der Serotypen L1-L3. Die Übertragung erfolgt durch ungeschützten vaginalen, oralen und analen Geschlechtsverkehr.
Krankheitsbild
Die Inkubationszeit beträgt 3-12 Tage, manchmal auch bis zu 30 Tage.
Die Erkrankung beginnt mit dem Auftreten eines schmerzlosen Geschwürs an der Eintrittsstelle, das je nach Stelle oft unbemerkt bleibt. Im weiteren Verlauf kommt es typischerweise zu einem Anschwellen der Lymphknoten im Bereich der Leisten mit Schmerzen und Fieber, sowie zu Blutungen und eitrigem Ausfluss. Ein Befall des Anus und Enddarms äußert sich durch starke Schmerzen beim Stuhlgang sowie Schleim und Blut im Stuhl. Bleibt die Behandlung mit Antibiotika aus, kann die Infektion schwere vernarbende Läsionen im Anus oder anderem betroffenen Körperteil verursachen, die einen chirurgischen Eingriff erfordern.
Verbreitung und Häufigkeit
Als Erregerreservoir für Chlamydia trachomatis ist ausschließlich der Mensch bekannt. Chlamydien-Infektionen sind weltweit und in Europa eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. LGV für sich betrachtet weist zwar eine weit geringere Häufigkeit auf, verzeichnet aber mit mehr als 3.000 gemeldeten Fällen in der EU im Jahr 2019 einen starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. In den letzten Jahren wurde eine zunehmende Ausbreitung von LGV bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) beobachtet.
Vorbeugung
Die wichtigste Maßnahme zur Verhütung von sexuell übertragbaren Infektionen ist das Praktizieren von Safer-Sex.