Typhus abdominalis und Paratyphus
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Typhus abdominalis und Paratyphus.
Erreger und Übertragung
Typhus ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Salmonella enterica Serotyp Typhi hervorgerufen wird. Paratyphus zeigt einen milderen Krankheitsverlauf auf und wird durch Salmonella enterica Serotyp Paratyphi A, B, oder C ausgelöst.
Das einzige Reservoir für diese Bakterien ist der Mensch, der die Erreger über den Stuhl ausscheidet. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt meist durch verseuchtes Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel. Eine direkte fäkal-orale Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, kommt jedoch selten vor.
Krankheitsverlauf und mögliche schwere Krankheitsfolgen
Die Inkubationszeit bei Typhus beträgt in der Regel 1–2 Wochen, Extremwerte können jedoch auch zwischen 3 und 60 Tagen liegen. Bei Paratyphus liegt die Inkubationszeit zwischen 1 und 10 Tagen. Die Erkrankung verläuft in mehreren Phasen und beginnt mit unspezifischen Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Verstopfung und ansteigendem Fieber. Die Hauptsymptome im späteren Stadium sind hohes Fieber (über 40°C), Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eine niedrige Herzfrequenz. Die hohen Temperaturen um 40°C können bis zu 3 Wochen anhalten und mit Bewusstseinsstörungen einhergehen. Außerdem treten ein rötlich-fleckförmiger Hautausschlag an der Bauchhaut und die charakteristischen „erbsbreiartigen“ Durchfälle. Typhus ist mit geeigneten Antibiotika behandelbar, Resistenzen machen jedoch zunehmend Therapieprobleme. Unter guten Behandlungsmöglichkeiten beträgt die Sterblichkeit zirka 1 %. 2-5 % der Erkrankten werden Dauerausscheider.
Verbreitung und Häufigkeit
Die Krankheit kommt grundsätzlich weltweit vor, heutzutage ist sie insbesondere in subtropischen und tropischen Ländern mit niedrigen Hygienestandards verbreitet (Endemiegebiete in Afrika, Südostasien und Südamerika). Weltweit kommen jährlich zwischen 10 und 20 Millionen Fälle von Typhus abdominalis vor, die Daten sind allerdings nicht absolut zuverlässig. Weniger als 10 Fälle werden alljährlich nach Österreich importiert.
Das Risiko für Reisende, an Typhus zu erkranken, ist sehr unterschiedlich und hängt von demografischen Parametern (z.B. höheres Risiko von "visiting friends and relatives" im Gegensatz zu rein touristischem Risiko), der bereisten Region (Hauptrisikogebiete sind der indische Subkontinent und die angrenzenden Länder und Teile Südostasiens), der Aufenthaltsdauer und auch dem Reisestil ab. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Typhusrisiko für Indien und die angrenzenden Länder etwa 100-fach höher als für Reisen in den Rest der Welt liegt.
Vorbeugung – Eine Impfung schützt!
Bei Tropenreisen in Endemiegebiete, wo schlechte hygienische Bedingungen zu erwarten sind, wird vor Reiseantritt eine Impfung gegen Typhus empfohlen. Vor Ort sollte auf eine gute Lebensmittelhygiene („Cook it, boil it, peel it or forget it!“) und persönliche Hygiene geachtet werden (wie z.B. Händewaschen nach jedem Toilettengang und vor dem Essen).
Welche konkreten vorbeugenden Maßnahmen und Impfungen für eine Reise im Einzelfall sinnvoll bzw. notwendig sind, sollte in jedem Fall rechtzeitig mehrere Wochen vor Reiseantritt mit einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden.
Wann und wie oft wird gegen Typhus geimpft?
Es stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung: ein Totimpfstoff, der einmalig verabreicht wird und eine dreiteilige Schutzimpfung.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Ihre Apotheke beraten Sie ausführlich zu den für Sie persönlich empfohlenen Impfungen.
- Aktuelle Empfehlungen zur Impfung finden Sie im Impfplan Österreich.
- Informationen für Amtsärztinnen & Amtsärzte und medizinisches Fachpersonal können dem steirischen Seuchenplan 2016 entnommen werden.