Antimikrobielle Resistenzen
Antimikrobielle Resistenz (AMR) beschreibt die Resistenzbildung von Bakterien, Viren, Parasiten und Pilzen, wodurch Therapien gegen diese Mikroorganismen weniger wirksam sind. AMR stellt eine weltweite Gesundheitsbedrohung dar. Zur Bekämpfung von AMR ist die Zusammenarbeit unter dem One-Health Ansatz (= „Eine Gesundheit“) erforderlich. Dies umfasst vor allem die Human- und Veterinärmedizin, Umwelt und Lebensmittelsicherheit, aber auch den Bildungsbereich.
- Antibiotikaresistenz: wird von Bakterien gebildet und richtet sich gegen Antibiotika
- Antimikrobielle Resistenz (AMR): Überbegriff - umfasst auch Resistenzen, die durch Viren, Parasiten oder Pilze verursacht werden
Antibiotikaresistenz - Risiko für die öffentliche Gesundheit
Unter Antibiotikaresistenz versteht man die Fähigkeit von Bakterien unempfindlich gegenüber Antibiotika zu werden. Dies kann zur Folge haben, dass Antibiotika-Behandlungen von bakteriellen Infektionen wirkungslos bleiben, was ein ernst zu nehmendes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt.
Antibiotika sind die wichtigste Waffe bei der Behandlung bakterieller Infektionen, einschließlich Krankenhausinfektionen. Der Einsatz von Antibiotika ist in der Humanmedizin dann gerechtfertigt, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt oder eine Prophylaxe indiziert ist, zum Beispiel bei bestimmten chirurgischen Eingriffen. Der sachgemäße, bedachte Gebrauch von Antibiotika ist essentiell um Resistenzen zu vermeiden. Mehr Information dazu siehe unter Antimicrobial Stewardship.
Resistenz gegen Antibiotika ist primär ein natürliches Phänomen. Durch Resistenzen versuchen sich Bakterien gegen antibakterielle Substanzen zu wehren. Werden Antibiotika falsch angewendet kann es zur Selektion von resistenten Bakterienstämmen oder zur Ausbildung neuer Resistenzarten kommen.
Übertragung von Resistenzen
Resistenzen können nicht nur zwischen Menschen und zwischen Tieren übertragen werden, sondern zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt. Diese Übertragung und damit die Ausbreitung von resistenten Erregern kann z.B. in Krankenanstalten, über die Nahrungsmittelkette oder in der Bevölkerung selbst erfolgen.
Zugespitzt hat sich die Situation in den Einrichtungen des Gesundheitswesens in Form von Gesundheitssystem-assoziierten Infektionen. Das Auftreten von resistenten Erregern bei Menschen und Tieren ist von größter gesundheitlicher Bedeutung. Auch Lebensmittel und die Umwelt können Träger und Verbreiter antibiotikaresistenter Mikroorganismen sein. Weiters spielt die Übertragung durch die Umwelt eine große Rolle, da von Menschen und Tieren ständig Mikroorganismen in die Umgebung abgegeben werden. Dadurch kann der vorhandene Pool an resistenten Mikroorganismen und Resistenzgenen in der Umwelt erweitert und deren Weiterverbreitung begünstigt werden.
Informationen aus dem veterinärmedizinischen Bereich finden sich auf der Kommunikationsplattform Verbraucher:innengesundheit.
Links:
Faktencheck Antibiotikaresistenz
Antibiotikaresistenz – Was ist das? (gesundheit.gv.at)
Nationales Referenzzentrum für antimikrobielle Resistenzen
Nationaler Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz (NAP-AMR)
AURES - der österreichische Antibiotikaresistenz-Bericht