Nationales Krebsrahmenprogramm
Hier finden Sie nähere Informationen zum Nationalen Krebsrahmenprogramm.
Das nationale Krebsrahmenprogramm versteht sich als strategisches Papier mit Empfehlungscharakter, das im Auftrag des ehemaligen Bundesministeriums für Gesundheit, nun Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, erarbeitet wurde und für die Gesundheitspolitik einen Überblick über die wichtigsten Handlungsfelder in der Onkologie liefert. Die Ziele wurden auf Basis internationaler Evidenz sachorientiert ausgewählt, unabhängig von den zuständigen Umsetzungsverantwortlichkeiten im hiesigen Gesundheitswesen.
Strategische Ziele
- Verringerte Inzidenz bei Krebserkrankungen in der Bevölkerung durch Prävention/Gesundheitsförderung
- Verringerte Mortalität bei Krebserkrankungen und längeres Überleben der Patientinnen und Patienten durch evidenzbasierte und zeitgerechte Früherkennung, Diagnostik und Behandlung
- Verbesserung der bzw. Erhalt von hoher Lebensqualität der an Krebs Erkrankten in allen Phasen der Erkrankung sowie auch für Angehörige und Bezugspersonen
- Gleicher Zugang zu allen Versorgungsstrukturen sowie zu Innovation und Fortschritt für die Bevölkerung - unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und sozioökonomischem Hintergrund
- Hochwertige Daten und verbesserte evidenzbasierte Information zur Entscheidungsfindung von Gesunden, Patientinnen und Patienten, Leistungserbringern und politischen Entscheidungsträgern
- Förderung der Krebsforschung in allen Bereichen
Dieses strategische ExpertInnenpapier soll in den nächsten fünf bis zehn Jahren schrittweise umgesetzt werden. Die 28 operativen Ziele mit entsprechenden Maßnahmen und Messgrößen beziehen sich auf die folgenden Themenfelder:
- Prävention
- Diagnostik
- Behandlung
- Forschung
- Psychoonkologie
- Palliativ- und Hospizversorgung
- onkologische Rehabilitation
- Epidemiologie
Im Rahmen des Programms wird auch auf krebserkrankte Kinder und ältere Menschen Bezug genommen.
Publikationen:
(Diese Dokumente sind derzeit leider noch nicht barrierefrei verfügbar. Der Inhalt muss jedoch aufgrund der Wichtigkeit für die Zielgruppe oder dahinterstehender gesetzlicher Verpflichtungen veröffentlicht werden. Diese Dokumente werden derzeit nachbearbeitet und ausgetauscht, sobald sie barrierefrei sind.)
Krebsrahmenprogramm 2014 (PDF, 1 MB)
Krebsrahmenprogramm 2014 Tabellarische Kurzfassung (PDF, 1 MB)
Derzeit in Umsetzung
Aufgrund der Vielzahl von Zielen und Maßnahmen im Programm, werden einzelne Maßnahmen und deren Umsetzung priorisiert. Derzeit werden folgende Themen bearbeitet:
- Verbesserung der Qualität der Krebsstatistik
- Erarbeitung und Implementierung eines "Survivorship-Passports"
Bereits abgeschlossene Projekte sind
Rahmengeschäftsordnung für Tumorboards:
Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) sieht vor, interdisziplinäre Tumorboards in onkologischen Referenzzentren (ONKZ) und onkologischen Schwerpunkten (ONKS) verpflichtend einzurichten.
Interdisziplinäre Tumorboards dienen der Beratung und gemeinsamen Festlegung von Therapien bei einer Krebserkrankung. Die wichtigsten Inhalte für Tumorboards sind zusammengefasst in der "Rahmengeschäftsordnung für Tumorboards".
Rahmengeschäftsordnung für Tumorboards (PDF, 1 MB) (Dieses Dokument ist derzeit leider noch nicht barrierefrei verfügbar. Der Inhalt muss jedoch aufgrund der Wichtigkeit für die Zielgruppe oder dahinterstehender gesetzlicher Verpflichtungen veröffentlicht werden. Das Dokument wird derzeit nachbearbeitet und ausgetauscht, sobald es barrierefrei ist.)
Nationale Auskunftsstelle zu klinischen Krebsstudien
Ein im Krebsrahmenprogramm Österreich verankertes Ziel ist die Förderung von frühzeitiger Teilnahme von Krebserkrankten an passenden klinischen Studien, unabhängig von ihrem Wohnort und ihrer sozioökonomischen Situation. Dies setzt Information über die in Österreich genehmigten klinischen Arzneimittelstudien für MedizinerInnen und Patientinnen und Patienten voraus.
Die nationale Auskunftsstelle zu klinischen Krebsstudien hat das Such-Angebot in der Europäischen Datenbank um ein Auskunfts-Angebot erweitert.
Die Teilnahme an einer klinischen Krebsstudie soll damit wesentlich erleichtert werden. Die Informationen richten sich in erster Linie an medizinische Fachleute. Patientinnen und Patienten sollten nach einer passenden Studie nur gemeinsam mit ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten suchen.
Grundsatz der Anlaufstelle ist, dass jede Anfrage von qualifizierten MedizinerInnen in der Gesundheit Österreich GmbH umfassend und zeitnah beantwortet wird. Das bedeutet unabhängige, objektive und kompetente Informationen über laufende klinische Studien.
Aufgabenspektrum der Auskunftsstelle:
- Unterstützung bei der Online-Suche im EU Clinical Trials Register
- Informationen zu laufenden klinischen Studien
- Weiterführende Recherchen zu klinischen Studien
- Vermitteln von Kontakten zu Studienansprechpartnern
Kontakt zur Auskunftsstelle
Die Auskunftsstelle kann ausschließlich über E-Mail kontaktiert werden.
E-Mail-Adresse: Krebsstudien@goeg.at
Jede Anfrage wird so rasch wie möglich beantwortet. Je nach Umfang der Recherche kann dies einige Tage dauern.
Wie ist eine passende klinische Studie zu finden?
Die klinischen Studien sind im frei zugänglichen EU Clinical Trials Register zu finden. Das Register ist in englischer Sprache geführt. Es enthält Datensätze behördlich genehmigter Arzneimittelprüfungen in Europa. Das Ergebnis der Suche gibt u.a Auskunft über den Ort und aktuellen Stand der Studie.
Anleitung und Beispiele zur Suche in der EU-CTR-Datenbank nach klinischen Studien
Welche Studien sind in der Datenbank zu finden?
Im Register sind Datensätze behördlich genehmigter Arzneimittelprüfungen in Europa zu finden.
In Österreich gibt es seit vielen Jahren eine zentrale Genehmigungspflicht für klinische Arzneimittelprüfungen. Die Datensätze der in Österreich genehmigten klinischen Studien werden in das EU Clinical Trials Register aufgenommen.
Sicherheit für Patientinnen und Patienten
Neue Medikamente müssen auf ihre Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Unbedenklichkeit in klinischen Studien geprüft werden, ehe sie zugelassen werden können. Das Spektrum von klinischen Arzneimittelprüfungen reicht von der Erstanwendung neuer Substanzen am Menschen bis zur Sammlung von Langzeitdaten zur Sicherheit von bereits zugelassenen Präparaten. Mit innovativen Therapien können sich die Heilungschancen erhöhen, gleichzeitig ist die „Patientensicherheit“ durch strenge Zulassungsverfahren und ständige Überprüfung gewährleistet. Die Studien-TeilnehmerInnen tragen durch ihre Teilnahme wiederum dazu bei, dass wirksamere Medikamente unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüft und danach eingesetzt werden.
Welche Vorteile hat die Teilnahme an einer Studie?
Klinische Studien stellen die entscheidende Schnittstelle zwischen innovativer Krebsforschung und erfolgreicher Therapie dar. Sie verschaffen Patientinnen und Patienten direkten Zugang zu neuesten therapeutischen Entwicklungen und bieten damit die Möglichkeit, direkt und zeitnah von aktuellen Forschungsergebnissen zu profitieren. TeilnehmerInnen an klinischen Studien werden sehr intensiv und individuell betreut. In der Regel werden klinische Studien in Universitätskliniken, Krebszenten etc. durchgeführt, die große Erfahrung in der Behandlung von Krebs haben.