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Allgemeine Sozialpolitik

In diesem Bereich finden Sie detaillierte Informationen über Statistiken und Erhebungen zu sozialpolitisch relevanten Themen

Sozialbericht 2024

Der Sozialbericht 2024 wurde am 9. April 2024 im Beisein von Bundesminister Johannes Rauch im Rahmen einer feierlichen Präsentationsveranstaltung im MuseumsQuartier Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Veranstaltung kann hier im Stream nachgesehen werden und die Fotos gibt es hier.

Der Sozialbericht ist seit seinem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1967 zu einer der wichtigsten Veröffentlichungen des Sozialministeriums geworden und nimmt seit langem einen festen Platz in der öffentlichen Auseinandersetzung zur Sozialpolitik in Österreich ein.

Der Sozialbericht 2024 wirft zunächst einen Blick auf die jüngere Vergangenheit:

Band I (PDF, 5 MB) informiert über die wichtigsten sozial- und gesundheitspolitischen Aktivitäten des Ressorts. Gerade während der vergangenen, krisengeprägten Jahre wurden im Sozial- und Gesundheitsministerium erhebliche Anstrengungen unternommen, um soziale Absicherung und bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Österreich sicherzustellen.

In Band II (PDF, 6 MB), den sozialpolitische Analysen, entwerfen renommierte Wissenschafter:innen Ideen für den Sozialstaat der Zukunft. Ausgehend von der aktuellen sozialen Lage werden einige der drängendsten Fragen unserer Zeit diskutiert. Unter anderem wird erörtert, wie es gelingen kann, den Sozialstaat armutsfest zu machen.

Den Anfang dazu macht die Studie „Lebensbedingungen, Armut und soziale Ausgrenzung“ von Statistik Austria, in der mit aktuellsten Zahlen die ungleiche Verteilung von Einkommen, Lebensbedingungen und Chancen in Österreich analysiert wird.

Rolle und Funktion des Sozialstaats in der notwendigen sozialökologischen Transformation ist Inhalt der Studie „Ökosozialstaat – Handlungsfelder eines ökologisch nachhaltigen Sozialstaates“, die vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und der Wissenschaftlichen Vereinigung für Analyse, Beratung und interdisziplinäre Forschung (abif) verfasst wurde.

Wie der Sozialstaat künftig weiterentwickelt werden kann, um Armut zu verhindern, dieser Frage geht die Studie „Armutsfester Sozialstaat der Zukunft“ nach. Sie entstand aus einem Konsortium aus Wirtschaftsuniversität Wien, Universität Wien, WIFO sowie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA).

Wie angesichts hoher Vermögenskonzentration in Österreich mehr Leistungsgerechtigkeit, Gleichheit und bessere Chancenverteilung erreicht und gleichzeitig der Ressourcenverbrauch verringert werden kann, verdeutlicht die Studie „Privateigentum und Ressourcennutzung: Wege zu einer egalitären Gesellschaft in Österreich“ der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).

Zum Abschluss veranschaulicht die Studie „Sozioökonomische Benachteiligung in der Kindheit in Österreich. Wesentliche Herausforderungen im aktuellen Überblick“ eindringlich, was es bedeutet und uns vor allem kostet, wenn wir nicht in die Zukunft unserer benachteiligten Kinder investieren. Sie wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt und liefert damit auch einen Blick aus der internationalen Perspektive.

Zum zweiten Mal stellt der Sozialbericht explizit auch vor, welche Maßnahmen des Ressorts zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) beitragen. Grafische Übersichten jeweils am Ende der Kapitel in Band I zeigen an, wie die Aktivitäten und Tätigkeitsbereiche des Ressorts mit den Zielen korrespondieren. In Band II wird bei jeder Studie ausgewiesen, zu welchen Zielen sie neue Evidenz und Analysen liefern. Damit möchte das Sozialministerium nicht nur die Sichtbarkeit der SDGs in Österreich weiter erhöhen, sondern auch auf ihren universellen Anspruch hinweisen, ein gutes Leben für alle innerhalb planetarer Grenzen zu ermöglichen.

Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI) 

Vierter Bericht:

Der vierte Bericht der Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI) (PDF, 1 MB) wurde am 19. Juni 2024 im Ministerrat beschlossen.

Der Bericht zeigt, dass die Inflation in Österreich weiter deutlich rückläufig ist. Damit setzt sich der bereits 2023 begonnene Trend fort. Neben der Aufbereitung der aktuellen Inflationsentwicklungen werden insbesondere die Energie- und Lebensmittelpreise und die wesentlichen Preistreiber, sowie die Entwicklung der realen verfügbaren Haushaltseinkommen analysiert. In zwei Kapiteln des vierten EBAI-Berichts werden Preisunterschiede von Lebensmitteln an der Landesgrenze zwischen Österreich und Deutschland analysiert, sowie die neueste Prognose der Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und Getränke präsentiert. Außerdem geht eine Analyse der Österreichischen Nationalbank der Frage nach, wer von der hohen Inflation in Österreich profitiert und auf welche Kostenkomponenten die steigenden Preise zurückzuführend sind. Abschließend werden Analysen des Budgetdienstes des österreichischen Nationalrates zur Entwicklung der realen verfügbaren Haushaltseinkommen dargelegt. Dabei zeigt sich, dass die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung die real verfügbaren Einkommen insbesondere in den unteren Einkommenssegmenten stabilisieren konnten.

Dritter Bericht:

Der dritte Bericht der Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI) (PDF, 3 MB) wurde am 21. Juni 2023 im Ministerrat beschlossen.

Die Inflation in Österreich ist im Wesentlichen Folge internationaler Ereignisse. Aus diesem Grund werden im dritten Bericht das aktuelle Inflationsumfeld und die Treiber der Inflation umfassend beleuchtet. Internationale Vergleiche von IWF und Bruegel belegen, dass Österreich beim Umfang der Entlastungsmaßnahmen, um die hohe Inflation zu bekämpfen bzw. abzufedern, im Spitzenfeld liegt. Außerdem werden Analysen des Budgetdienstes des österreichischen Nationalrates zur Verteilungswirkung der Entlastungsmaßnahmen dargelegt. Abschließend werden die bislang beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung und Abfederung der hohen Inflation in Österreich – sie umfassen für den Zeitraum 2022-2026 insgesamt mehr als 49 Mrd. € – im Überblick dargestellt.

Zweiter Bericht:

Am 30. November 2022 wurde der zweite Bericht der Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI) (PDF, 3 MB)im Ministerrat beschlossen.

Neben den aktuellen Inflationsentwicklungen werden insbesondere die Funktionalität der Energie- und Treibstoffmärkte analysiert. Nach einem starken Anstieg der Verbraucherpreise um voraussichtlich mehr als 8 % im Jahr 2022 erwarten die Forschungsinstitute auch für das kommende Jahr abermals einen kräftigen Preisauftrieb von mehr als 6,4 %. Der Höhepunkt des Inflationsanstieges wird um den Jahreswechsel erwartet. Die wesentlichen Treiber der Inflation sind nach wie vor die Preisentwicklungen auf den Energie- und Treibstoffmärkten. Diese Märkte standen daher auch im Fokus des zweiten Berichts der EBAI.

Erster Bericht:

Nach vielen Jahren geringer Inflation, sieht sich die Europäische Union und auch Österreich zunehmend mit einer stärkeren Inflationsentwicklung konfrontiert. Die Statistik Austria erwartet in ihrer aktuellen Schnellschätzung eine Inflationsrate von 7,7% für Mai 2022. Damit erreicht die Inflation in Österreich den höchsten Wert seit fast 50 Jahren.

Für ein besseres Verständnis über aktuelle und mögliche künftige Preisentwicklungen und für die Entwicklung von Gegenmaßnahmen wurde unter dem Vorsitz des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) und des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) eine Expert:innengruppe eingerichtet.

Die Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI) hat dem Ministerrat am 15.06.2022 den ersten Bericht (PDF, 2 MB) (PDF, 2 MB)vorgelegt. Dieser Bericht bietet der Bundesregierung und dem Nationalrat eine erste Einschätzung zur Entwicklung der Inflation, sowie Vorschläge zu potenziellen Gegenmaßnahmen gegen die Teuerung und ihre Auswirkungen.

Die EBAI-Mitglieder, insbesondere Vertreter:innen von Bundesministerien, Interessensvertretungen und unabhängigen Expert:innen-Organisationen, haben insgesamt 105 Vorschläge zur Bekämpfung bzw. Abfederung der Inflation eingebracht, diskutiert und gegenseitig kommentiert. Diese Vorschläge und Ideen beinhalten sowohl kurzfristige als auch langfristige, strukturelle Maßnahmen.

Außerdem haben WIFO, IHS und OeNB neue Inflationsprognosen für diesen Bericht erstellt. Demnach wird die Teuerung 2022/2023 höher ausfallen als noch im März 2022 prognostiziert wurde. Für 2022 wird eine Teuerung zwischen 7 % und 7,5 % erwartet und erst für 2023 mit einer merklichen Abschwächung der Inflationsdynamik auf 4,2 % bis 5,0 % gerechnet.

So geht’s uns heute: die sozialen Krisenfolgen

3. Quartal 2024

Im dritten Quartal 2024 wurde die zwölfte Welle der Befragung „So geht´s uns heute“ (PDF, 2 MB) von Statistik Austria durchgeführt. 21% der Befragten 18 bis 74 Jährigen gaben dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Für 43% hat sich die Einkommenssituation verbessert. Zum bereits dritten Mal seit Beginn der „So geht’s uns heute“-Befragung im 4. Quartal 2021 hat sich die Einkommenssituation für mehr Personen verbessert als verschlechtert. Der positive Trend hält an. Ein Schwerpunkt-Kapitel analysiert diesmal die Unterschiede zwischen Haushaltskonstellationen. dass Haushalte mit Kindern unter 10 Jahren deutlich größeren finanziellen Risiken und sozialen Gefährdungen ausgesetzt sind als Haushalte ohne Kinder.

Weitere Ergebnisse der elften Welle von „So geht’s uns heute“ vom 3. Quartal 2024 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

2. Quartal 2024

Im zweiten Quartal 2024 wurde die elfte Welle der Befragung „So geht´s uns heute (PDF, 2 MB)“ von Statistik Austria durchgeführt. 22% der Befragten 18 bis 74 Jährigen gaben dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Für 45% hat sich die Einkommenssituation verbessert. Zum zweiten Mal seit Beginn der „So geht’s uns heute“-Befragung im 4. Quartal 2021 hat sich die Einkommenssituation für mehr Personen verbessert als verschlechtert. Ein Schwerpunkt-Kapitel analysiert diesmal die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit. Es zeigt sich, ein deutlicher Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die finanzielle Situation und die Lebenszufriedenheit.

Weitere Ergebnisse der elften Welle von „So geht’s uns heute“ vom 2. Quartal 2024 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

1. Quartal 2024

Im ersten Quartal 2024 wurde die zehnte Welle der Befragung „So geht´s uns heute (PDF, 2 MB)“ von Statistik Austria durchgeführt. 21% der Befragten 18 bis 74 Jährigen gaben dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Für 49% hat sich die Einkommenssituation verbessert. Erstmals seit Beginn der „So geht’s uns heute“-Befragung im 4. Quartal 2021 hat sich die Einkommenssituation für mehr Personen verbessert als verschlechtert. Ein Schwerpunkt-Kapitel analysiert diesmal die geschlechtsspezifische Unterschiede. Es zeigt sich, dass Frauen größeren finanziellen Risiken und sozialen Gefährdungslagen ausgesetzt sind.

Weitere Ergebnisse der zehnten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 1. Quartal 2024 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

4. Quartal 2023

Im vierten Quartal 2023 wurde die neunte Welle der Befragung "So geht´s uns heute" (PDF, 1 MB) von Statistik Austria durchgeführt. 28% der Befragten 18 bis 74 Jährigen gaben dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen ist das eine weitere Verbesserung der sozialen Lagen. Auch die die Zukunftserwartungen haben sich aufgehellt. Erstmals seit Beginn der Erhebung Ende 2021 rechnen mehr Personen mit einer Einkommensverbesserung anstatt einer Verschlechterung. Ein Schwerpunkt-Kapitel analysiert diesmal die Ernährungsarmut in Österreich. Rund 3% der Bevölkerung berichtete über Schwierigkeiten, sich in den letzten drei Monaten genügend Lebensmittel leisten zu können. Insbesondere vulnerable Gruppen sind von finanziellen Schwierigkeiten beim Kauf von Lebensmitteln betroffen.

Weitere Ergebnisse der neunten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 4. Quartal 2023 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

3. Quartal 2023

Im dritten Quartal 2023 wurde die achte Welle der Befragung "So geht´s uns heute" (PDF, 2 MB) von Statistik Austria durchgeführt. 31% der Befragten 18 bis 74 Jährigen gaben dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um fünf Prozentpunkte und damit ein leichte Entspannung der sozialen Lagen. Wie in den vorangegangenen Befragungswellen zeigt sich ungleiche Verteilung von Gefährdungslagen. Vulnerable Gruppen, insbesondere Personen in von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalten und Alleinerziehende, sind besonders stark von Krisensituationen betroffen. Einkommensverluste und hohe Wohnkosten stellen für diese Gruppen besondere finanzielle Herausforderungen dar. Ein Schwerpunkt-Kapitel beleuchtet diesmal die regionalen Unterschiede zwischen Stadt und Land.

Weitere Ergebnisse der achten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 3. Quartal 2023 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

Längsschnittbericht – die sozialen Krisenfolgen im Zeitverlauf (4. Quartal 2021 – 2. Quartal 2023)

Der Längsschnittbericht der Erhebung „So geht’s uns heute“ (PDF, 2 MB) analysiert erstmals die Entwicklung der sozialen Lage im Zeitverlauf zwischen der ersten Erhebung im vierten Quartal 2021 und der siebten Erhebung im zweiten Quartal 2023. Der Bericht, der durch das Institut für Höhere Studien (IHS) und Statistik Austria erstellt wurde, zeigt, dass insbesondere das Einsetzen der hohen Inflation zunehmend negative Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche der Bevölkerung hatte. Die finanzielle Belastung durch die Wohnkosten ist stark angestiegen und stellt eine große Herausforderung für die Menschen dar. Außerdem zeigt der Längsschnittbericht die ungleiche Verteilung von Gefährdungslagen auf. Demnach sind Personen aus einkommensschwachen Haushalten über alle sieben Befragungswellen hinweg stärker von wirtschaftlichen und sozialen Problemlagen betroffen. Obwohl nach wie vor eine hohe Ungleichheit in der Verteilung von Gefährdungslagen besteht, zeigen die Ergebnisse, dass die Anti-Teuerungsmaßnahmen der Bundesregierung eine wirtschaftliche Verschlechterung bei besonders vulnerablen Personengruppen verhindern konnten.

2. Quartal 2023

Im zweiten Quartal 2023 wurde die siebte Welle der Befragung "So geht´s uns heute" (PDF, 1 MB) von Statistik Austria durchgeführt. 32% der Befragten 18 bis 74 Jährigen gaben dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr zeigt sich ein leichte Entspannung der sozialen Lagen. Dennoch fällt es nach wie vor 17 % der Personen schwer, mit ihren Einkommen auszukommen. Vulnerable Gruppen wie Alleinerziehende, Mehrkind-Familien und Arbeitslose sind besonders betroffen. Ein Schwerpunkt-Kapitel beleuchtet diesmal die Zukunftserwartungen in der Bevölkerung.

Weitere Ergebnisse der siebten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 2. Quartal 2023 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

1. Quartal 2023

Im ersten Quartal 2023 wurde die bereits sechste Welle der Befragung "So geht´s uns heute" (PDF, 2 MB) von Statistik Austria durchgeführt. Ein Drittel (33%) der Befragten 18 bis 74 Jährigen gab dabei an, in den vergangenen 12 Monaten Einkommensverluste erlitten zu haben. Im Vergleich zum vorangegangen Quartal hat die Zahl an Einkommensverlierer:innen leicht abgenommen. 

Mit Blick in die Zukunft zeigt sich, dass der Anteil jener Befragten, die mit einer weiteren Verschlechterung ihres Haushaltseinkommens rechneten, im Vergleich zum Vorquartal leicht gesunken ist. Auch bei vulnerablen Gruppen zeichnet sich eine Verbesserung ab. In einem Schwerpunkt-Kapitel wurde erstmals Energiearmut bzw. die Leistbarkeit von Haushaltsenergie erhoben. Demnach hatten 14% der Gesamtbevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren nicht die finanziellen Mittel für ausreichend Strom oder um ihren Wohnraum angemessen warm zu halten.

Weitere Ergebnisse der sechsten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 1. Quartal 2023 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

4. Quartal 2022

Im vierten Quartal 2022 wurde die fünfte Welle der Befragung „So geht’s uns heute“ (PDF, 1 MB) von Statistik Austria durchgeführt. Es zeigt sich, dass 2,25 Mio. Menschen in Österreich (36%) im letzten Jahr von Einkommensverlusten betroffen sind. Für knapp 1,5 Millionen Menschen stellten die Wohnkosten eine schwere finanzielle Belastung dar ein Zuwachs von knapp 10 Prozentpunkten im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres. Ein Schwerpunkt-Kapitel beleuchtet die Erfahrungen mit Wohnungslosigkeit.

Weitere Ergebnisse der fünften Welle von „So geht’s uns heute“ vom 4. Quartal 2022 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

3. Quartal 2022

Im dritten Quartal 2022 wurde die vierte Welle der Befragung „So geht’s uns heute“ (PDF, 2 MB) von Statistik Austria durchgeführt. Es zeigt sich, dass 2,2 Mio. Menschen in Österreich (36%) im letzten Jahr von Einkommensverlusten betroffen sind. Erstmals seit Krisenbeginn wurde die Zahl der Einkommensverlierer:innen – auf hohem Niveau – stabilisiert und ist leicht rückläufig. Die Inflation ist die Hauptursache für Einkommensverluste.

Weitere Ergebnisse der vierten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 3. Quartal 2022 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

2. Quartal 2022

Im zweiten Quartal 2022 wurde bereits die dritte Welle der Befragung„So geht’s uns heute“ (PDF, 1 MB)von Statistik Austria durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass die hohe Inflation und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges sind bei den Haushalten angekommen ist. Es kam zu einer sichtlichen Verschlechterung sowohl in Hinblick auf die Einkommenssituation als auch bei den Wohnkosten. 2,3 Mio. Menschen in Österreich (37%) sind von Einkommensverlusten betroffen. Für 1,2 Mio. Menschen (18%) stellen die Wohnkosten eine schwere finanzielle Belastung dar.

Weitere Ergebnisse der dritten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 2. Quartal 2022 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden

1. Quartal 2022

Im ersten Quartal 2022 wurde die zweite Welle der Befragung „So geht’s uns heute“ (PDF, 1 MB) von Statistik Austria durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass vulnerable Personengruppen, wie Arbeitslose, Hilfsarbeiter:innen, Alleinerziehende und Mehrkindfamilien von den sozialen Auswirkungen der Pandemie und der Inflation betroffen sind. Die soziale Lage in Österreich hat sich nicht entspannt. Weiterhin sind mehr als 2 Mio. Menschen von Einkommensverlusten betroffen. 1,7 Mio. Menschen können sich unerwartete Ausgaben nicht leisten.

Weitere Ergebnisse der zweiten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 1. Quartal 2022 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

4. Quartal 2021

Statistik Austria hat, finanziert vom Sozialministerium und Eurostat, erstmals die Befragung „So geht’s uns heute“ (PDF, 1 MB) durchgeführt. Ziel der Befragung ist es, soziale Auswirkungen der momentanen Krisen frühzeitig zu erkennen und laufend zu beobachten. Dafür wird die Befragung alle drei Monate durchgeführt.

Die sozialen Folgen sind gravierend, ungleich verteilt und treffen benachteiligte Personengruppen besonders stark. Über 2 Mio. Menschen sind von Einkommensverlusten betroffen. Viele können sich die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens nicht leisten. Dieses Problem hat sich seit Frühjahr 2021 deutlich verschärft.

Weitere Ergebnisse der ersten Welle von „So geht’s uns heute“ vom 4. Quartal 2021 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden.

Neue Studie der OECD zur sozioökonomischen Benachteiligung in der Kindheit in Österreich

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat im November 2023 eine neue Studie im Auftrag des Sozialministeriums zum Thema Kinderarmut bzw. Wohlbefinden von Kindern vorgelegt. Sie beinhaltet eine aktuelle Analyse der Auswirkungen von sozioökonomischen Benachteiligungen während der Kindheit auf das Leben im Erwachsenenalter in den Bereichen Gesundheit oder Beschäftigung. Eine wesentliche Neuerung stellt die Berechnung der gesamtgesellschaftlichen Kosten von Kinderarmut dar, die in dieser Form bisher nicht vorlag. Die Studie ist in deutscher (PDF, 2 MB) und englischer Sprache abrufbar. Die wesentlichen Erkenntnisse der Studie können in einer Zusammenfassung des Sozialministeriums (PDF, 576 KB) nachgelesen werden.

Die sozialen Folgen der Teuerung

Der Sammelband „Die sozialen Folgen der Inflation“ (PDF, 2 MB) beleuchtet die Teuerung in Österreich und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung. Es wird analysiert, welche Haushalte und Personengruppen besonders von der hohen Inflation betroffen sind und wie die Bevölkerung auf die damit verknüpften Herausforderungen reagiert hat. Auch die von der österreichischen Bundesregierung getroffenen Unterstützungsmaßnahmen gegen die Teuerung und deren Wirkung werden thematisiert und diskutiert. Der Sammelband besteht aus zwei Forschungsarbeiten. Im Beitrag „Inflation in Österreich - Evidenz zu den Folgen für besonders Betroffene, zur Wirksamkeit von Entlastungsmaßnahmen und zu Lücken im Unterstützungsangebot“ von Karin Heitzmann und Jeremias Staudinger vom Forschungsinstitut Economics of Inequality der Wirtschaftsuniversität Wien werden quantitative Ergebnisse zu den Folgen der Teuerung vorgestellt. Für den Beitrag „Die Teuerung und das untere Einkommensdrittel: Wirkungen und Strategien“ von Evelyn Dawid von der Armutskonferenz wurde eine qualitative Erhebung zur sozialen Lage aus der Sicht von Betroffenen durchgeführt. Sie lässt Betroffene direkt zu Wort kommen und enthält eine Vielzahl lebensnaher Details.

WIFO Studie aus 2023: Umverteilung durch den Staat in Österreich 2019 und Entwicklungen von 2005 bis 2019

Die Umverteilungsstudie wurde durch das WIFO erstellt und im Oktober 2023 veröffentlicht. Der Begriff der Umverteilung bezeichnet das Ergebnis sozialpolitischer oder steuerlicher Maßnahmen, die sich auf die Verfügbarkeit von Einkommen bzw. auf die Einkommensverteilung auswirken. Als Umverteilungsinstrumente stehen dem Staat auf der Einnahmenseite direkte und indirekte Steuern zur Verfügung; auf der Ausgabenseite kann der Staat über Geld- und Sachleistungen für die Bereiche Gesundheit, Bildung, Familie, Wohnen, Arbeitslosigkeit oder Mindestsicherung/Sozialhilfe umverteilen. Ziel der Umverteilungsstudie ist die Darstellung der Einkommenssituation privater Haushalte vor und nach Umverteilung durch Einnahmen und Ausgaben des Staates. Die gegenständliche Studie analysiert die Umverteilungswirkung des Staates für 2019 und im Zeitvergleich (2005, 2010, 2015). Vor allem Haushalte aus den unteren zwei Einkommensdritteln profitieren von der Umverteilungswirkung. Für diese ist sie ein wichtiger Bestandteil zur Absicherung des Lebensunterhalts. Die Studie und deren Ergebnisse sind unter folgendem Link abrufbar: Umverteilung durch den Staat in Österreich 2019 und Entwicklungen von 2005 bis 2019

Soziale Faktoren der Pandemie

Die COVID-19-Pandemie zeigt, dass soziale Ungleichheiten die Entwicklung einer Pandemie fördern und gleichzeitig eine Pandemie soziale Ungleichheiten sichtbarer machen und verstärken kann. Es wird angenommen, dass Pandemien - ebenso wie andere Public-Health-relevante Krisensituationen - in Zukunft auch in Ländern wie Österreich häufiger vorkommen werden und soziale Faktoren dabei jeweils eine große Rolle spielen werden. Weitere Details finden Sie unter: Soziale Faktoren der Pandemie

Kinderkostenstudie und Studie zu monetären Familienleistungen 

Statistik Austria hat im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die aktuelle Kinderkostenanalyse (PDF, 325 KB) durchgeführt. Damit wurde ein Ziel des aktuellen Regierungsprogramms umgesetzt.

Die aktuelle Kinderkostenstudie zeigt, dass die Kosten von Kindern deutlich höher sind als bisher gedacht. Im Schnitt betragen die Kosten für ein Kind in einem Zwei-Erwachsenenhaushalt 494€ und in einem Ein-Erwachsenenhalt 900€. Weitere Details sowie eine methodische Langfassung des Berichtes finden Sie auf der Website der Statistik Austria

Ergänzend zur Kinderkostenanalyse wurde das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) mit der Berechnung der monetären Familienleistungen für unterschiedliche Haushaltskonstellationen (PDF, 1 MB) beauftragt. Die monetären Familienleistungen decken die Kinderkosten zum Teil ab.

Mit den beiden Studien ist es möglich, die Kosten von Kindern und die ihnen gegenüberstehenden Transferleistungen direkt zu vergleichen. Ein Vergleich der Kinderkosten und monetären Familienleistungen (PDF, 468 KB) des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist erschienen.

Unterhaltsbefragung

Die Unterhaltsbefragung (PDF, 1 MB) ist die erste systematische und repräsentative Erhebung zu Unterhaltssituation und Lebensbedingungen von Alleinerzieherinnen in Österreich. Sie wurde von Statistik Austria im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz durchgeführt.

73% (rund 118.000) der insgesamt 161.000 minderjährigen Kinder in Alleinerzieherinnenhaushalten haben einen Anspruch auf Geldunterhalt, 51% (rund 82.000) beziehen tatsächlich Unterhaltszahlungen, 10% (rund 16.000) beziehen Unterhaltsvorschuss (davon beziehen ca. 2.000 Kinder sowohl Unterhaltsvorschuss, als auch Unterhaltszahlungen) und 4% (rund 6.000) beziehen Halbwaisenrente.

36% (rund 59.000) der insgesamt 161.000 minderjährigen Kinder in Alleinerzieherinnenhaushalten beziehen keine Zahlungen (weder Unterhaltszahlungen, noch Unterhaltsvorschuss, noch Halbwaisenrente).

Armutsgefährdung und soziale Ausgrenzung von Alleinerziehenden

Die Studie „Armutsgefährdung und soziale Ausgrenzung von Ein-Eltern-Haushalten in Österreich“ (PDF, 1 MB) von Karin Heitzmann und Astrid Pennerstorfer vom Institut Economics of Inequality der Wirtschaftsuniversität analysiert die soziale Lage von Alleinerziehenden in Österreich. Die Studie hat zum Ziel, die spezifischen Charakteristika von Ein-Eltern-Haushalten zu untersuchen und zu analysieren, wie sich die Armuts- und soziale Ausgrenzungsgefährdungsquote seit 2008 verändert hat, welche Ursachen es dafür gibt und welche Effekte von der COVID-19-Pandemie ausgehen.

Wer bezahlt die Kosten der Covid-19-Krise?

Diese und weitere Einstellungen zu sozialen/ökonomischen Fragestellungen thematisiert der European Social Survey (ESS), Covid-19-Befragung, Tabellenband September 2021. Eine Kurzfassung des Sozialministeriums mit ausgewählten Fragestellungen lesen Sie hier (PDF, 116 KB).

Seit 2002 erfasst und misst der European Social Survey (ESS) Einstellungen und Verhaltensmuster der europäischen Bevölkerung in mehr als 30 Ländern. Die Daten sind europaweit vergleichbar und für die wissenschaftliche Community frei zugänglich. Mit der Möglichkeit nationaler Zusatzfragen über sozialpolitische Themen und Einstellungen in der jeweiligen Welle steht dem Sozialministerium, das gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium den ESS fördert, ein interessantes Erhebungsinstrument zur Verfügung. Für Österreich wird der ESS vom Institut für Höhere Studien (IHS) koordiniert.

COVID-19: Analyse der sozialen Lage in Österreich

Die COVID-19 –Pandemie ist nicht nur die größte gesundheitliche Krise seit mehr als 100 Jahren, sondern wirkt auch wie ein Brennglas bestehender sozioökonomischer Bruchlinien in unserer Gesellschaft und stellt das Sozialsystem vor enorme Herausforderungen. Das Sozialministerium hat daher eine Reihe renommierter Forschungs- und Universitätseinrichtungen damit beauftragt, die sozialen Auswirkungen der aktuellen Krise in Österreich im Rahmen einer breit angelegten Studie näher zu analysieren und den weiteren politischen Handlungsbedarf zu identifizieren. Die Studie (PDF, 7 MB), die im Oktober 2020 veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass ein gut ausgebauter Wohlfahrtsstaat gemeinsam mit zahlreichen sozialpolitischen Krisenmaßnahmen drastischere Auswirkungen verhindern konnten, wir in naher Zukunft aber vor zahlreichen Herausforderungen stehen werden, die es zu adressieren gilt.

Armutsbetroffene und die Corona-Krise

Um ein möglichst umfassendes Bild über die soziale Lage in der aktuellen Krise zu erhalten, ist es neben der sozialwissenschaftlichen Analyse ebenso wichtig, der Perspektive direkt Betroffener ausreichend Raum zu geben. Neben der oben angegebenen Studie wurde daher vom Sozialministerium auch eine Erhebung zur sozialen Lage aus der Sicht von Betroffenen (PDF, 2 MB) in Auftrag gegeben, die ebenfalls im Oktober 2020 erschienen ist.

Um die andauernden Auswirkungen der Corona-Krise und die Änderungen der Betroffenheit im Zeitverlauf zu untersuchen, wurde die Folgestudie „Armutsbetroffene und die Corona-Krise 2.0“  (PDF, 1 MB) beauftragt. Ein Schwerpunkt lag dabei speziell auf  Jugendlichen aus ökonomisch benachteiligten Haushalten.

COVID-19 und Migrationshintergrund

Die im Juni 2021 veröffentlichte und vom Sozialministerium geförderte Studie „COVID-19 und Migrationshintergrund“ (PDF, 540 KB) analysiert die Erreichbarkeit von Migrant:innen und Geflüchteten, ihren Umgang mit den COVID-Maßnahmen, zielgruppenspezifische Barrieren des Zugangs zu Gesundheitsinformationen und die sozioökonomischen Herausforderungen während der Pandemie.

Sozialberichte

Der Sozialbericht wird regelmäßig vom Sozialministerium erstellt. Er dokumentiert die Entwicklungen und Maßnahmen in den Bereichen des Ressorts und umfasst sozialpolitische Analysen zu aktuellen Themen.

Der Sozialbericht 2019 ist im Broschürenservice abrufbar.

Alle Sozialberichte der letzten Jahre stehen im Broschürenservice als Download zur Verfügung. 

Soziale Mobilität und Vermögensverteilung

Es „herrscht doch weite Einigkeit darüber, dass demokratische Gesellschaften Chancengleichheit fördern sollten. Das heißt, sie sollten dafür sorgen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund, über die gleichen Möglichkeiten für ein erfolgreiches Leben verfügen“ schreiben Michael Förster und Sebastian Königs in ihrem Beitrag. Wenn der Erfolg im Leben davon abhängt, in welche Familie jemand geboren wird, spricht man von geringer sozialer Mobilität einer Gesellschaft. Die beiden Autoren der OECD messen die soziale Mobilität in Österreich und zeigen, welche Maßnahmen die soziale Mobilität in Österreich fördern können.

Darauf aufbauend beschreiben Pirmin Fessler und Martin Schürz von der Oesterreichischen Nationalbank wie die privaten Vermögen in Österreich verteilt sind. Sie zeigen die steigende Bedeutung von Vermögen gegenüber Einkommen in den letzten Jahrzehnten und vermitteln, wie stark Erbschaften den Vermögensaufbau bestimmen. Die Autoren analysieren den Zusammenhang von Vermögen mit sozioökonomischen Merkmalen wie Alter, Beruf, Bildung, Einstellungen, Sozialisation und lebensgeschichtliche Erfahrungen. Damit werden Vermögensakkumulation und soziale Mobilität inhaltlich verknüpft.

Die beiden Studien sind in der Sozialpolitischen Studienreihe des Sozialministeriums erschienen. Die Studie der OECD ist zudem auch in englischer Sprache verfügbar.

Armut, Lebensbedingungen und Wohnen

Armutsreduktion ist für die Sozialpolitik ein wesentliches Thema. Insgesamt sind 17,7 Prozent der österreichischen Bevölkerung von Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen. Der EU-Durchschnitt (EU 27, 2022 Eurostat) liegt bei 21,6 Prozent.

EU- weite Erhebung der Einkommens- und Lebensbedingungen

Basis für die Berechnung der Armutsgefährdungsquote ist die Erhebung der Einkommens- und Lebensbedingungen (EU-SILC). Die Erhebung erfolgt in allen EU-Mitgliedstaaten. Für Österreich werden die Daten jährlich von der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums erhoben.

Alle Ergebnisse zu EU-SILC 2023 können im aktuellen Tabellenband abgerufen werden. Mehr Information finden Sie auf der Website der Statistik Austria

Kennzahlen zu Lebensbedingungen in Österreich

Zur Verbesserung der Armutsmessung in Österreich wurde ein Indikatorenset (bis 2018 unter dem Namen "Eingliederungsindikatoren") unter Beteiligung der österreichischen Plattform gegen Armut und soziale Ausgrenzung von der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums entwickelt.

Die Kennzahlen zu Lebensbedingungen sind eine wichtige Grundlage für sozialpolitische Analysen und die Identifizierung von Handlungsfeldern. Dieses Set von Indikatoren aus den Bereichen

  • Lebensstandard
  • Wohnraum
  • Erwerbsleben
  • Bildungschancen und
  • Gesundheit

soll die EU-Armutsberichterstattung in Österreich ergänzen. Dies ermöglicht es die Armutslagen in Österreich dauerhaft im Auge zu behalten.

In der aktuellen Fassung wurden die „Kennzahlen zu den Lebensbedingungen 2022 (Excel, 112 KB)“ in Form eines Tabellensets dargestellt. Im Schwerpunktkapitel werden umfangreiche Auswertungen der registrierten Obdach- und Wohnungslosigkeit vorgenommen. Nähere Erläuterungen zu den Indikatoren finden sich im Begleitdokument (PDF, 742 KB).

Der Bericht "Kennzahlen zu Lebensbedingungen 2021 (PDF, 2 MB)" stellt Entwicklungen zwischen 2018 und 2022 dar und enthält ein Schwerpunktkapitel zum Thema Wohnen. In der Publikation "Kennzahlen zu Lebensbedingungen 2020 (PDF, 2 MB)" widmet sich ein Schwerpunktkapitel den Armutslagen und Lebensbedingungen von Kindern.

Die Daten zu: Lebensbedingungen von Beziehenden der Mindestsicherung finden Sie unter: BMS_Lebensbedingungen SILC2017-2019

Österreichische Plattform gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Im Rahmen der "Strategie Europa 2020" wurde die Europäische Plattform gegen Armut und soziale Ausgrenzung initiiert. Sie soll den Mitgliedstaaten dabei helfen, das Kernziel zu erreichen – 20 Millionen Menschen aus Armut und sozialer Ausgrenzung zu befreien. In Österreich wurde vom Sozialministerium dazu eine eigene Plattform eingerichtet.

An der Plattform beteiligen sich neben den Sozialpartnern, Bund und Länder sowie Akteur:innen der Zivilgesellschaft. Die Mitglieder der Plattform treffen sich zweimal jährlich, um aktuelle Themen zu diskutieren. 

Statistik über die Sozialausgaben in Österreich

Wie viel für Sozialleistungen ausgegeben wird , ist ein wichtiger Maßstab für die Wirksamkeit des Sozialstaats, der sich in den Zahlen zu Armut und sozialer Ausgrenzung widerspiegelt und ist Grundlage für die Planung der künftigen Finanzierung des Sozialsystems.

Deshalb werden jährlich alle Ausgaben detailliert statistisch erfasst. Seit 1996 werden die Sozialausgaben in der Europäischen Union mittels einer einheitlichen Methode erhoben: das Europäische System der Integrierten Sozialschutzstatistik (ESSOSS). Ab 1980 liegen Daten vor. Das ESSOSS-Kernsystem besteht aus einem Datensatz der jährlich von Statistik Austria erhoben wird. Dieser gibt Auskunft über sämtliche Finanzierungsquellen und Ausgaben des Sozialschutzes.

Sozialausgaben aktuell und im jährlichen Vergleich

Aktuelle Daten:

 Sozialschutz 1990-2023: Ergebnisse für Österreich und die EU

Die Sozialausgaben können abgerufen werden:

  • nach 30 Sozialschutzschemen: Um Ausgaben bei Sozialleistungen vergleichbar zu machen, hat jeder EU-Mitgliedstaat eine Liste von Sozialschutzschemen erstellt. Alle Sozialleistungen werden einem Schema zugeordnet. In Österreich gibt es 30 Sozialschutzschemen, zum Beispiel Gesetzliche Pensionsversorgung, Gesetzliche Krankenversicherung, Familienlastenausgleichsfonds oder Sozialleistungen der Länder und weitere.
  • nach acht Risiken/Funktionen: Alle Leistungen der Sozialschutzschemen werden acht, auf EU-Ebene standardisierten, Funktionen zugeordnet, um eine Vergleichbarkeit der Sozialleistungen unter den Mitgliedsstaaten zu ermöglichen. Diese bilden die Risiken in den Bereichen Krankheit/Gesundheitsversorgung, Invalidität/Gebrechen, Alter, Hinterbliebene, Familie/Kinder, Arbeitslosigkeit, Wohnen und Soziale Ausgrenzung ab.
  • nach Leistungsbeziehenden: Zu den Ausgaben des Sozialsystems zählen Sozialleistungen (Geld- und Sachleistungen), umgeleitete Sozialbeiträge (zum Beispiel Überweisungen der Pensionsbeiträge für Kinderbetreuungsgeldbeziehende aus dem Familienlastenausgleichsfonds an die Pensionsversicherung), Übertragungen an andere Systeme (darunter fällt z.B. die Übertragung von Mitteln, um das Defizit in einem anderen System zu verringern), Verwaltungskosten und sonstige Ausgaben.

Auf der Website der Statistik Austria finden sich im Bereich „weiterführende Daten“ sämtliche Tabellen zu den angeführten Bereichen

Finanzierung des Sozialsystems

Das Sozialsystem wird finanziert durch:

  • die Sozialbeiträge der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
  • die Sozialbeiträge der geschützten Personen (Arbeitnehmerinnen, Arbeiternehmer, Pensionsbeziehende und Selbstständige)
  • umgeleitete Sozialbeiträge
  • Übertragungen von anderen Systemen
  • staatliche Zuweisungen, also zweckgebundene oder allgemeine (Steuer-)Mittel des Staates zur Finanzierung des Sozialschutzes
  • sonstige Einnahmen

Nettosozialschutzleistungen

Teilweise sind für Sozialleistungen in Österreich (zum Beispiel Pensionen) Lohnsteuer beziehungsweise Sozialbeiträge (zum Beispiel Krankenversicherung) zu entrichten. Diese Beiträge werden von den Sozialausgaben abgezogen und ergeben damit die Nettosozialausgaben.

Einen Bericht zu den Nettosozialschutzleistungen mit den aktuellen Ergebnistabellen finden Sie hier (PDF, 1 MB).

Eigenbeiträge der Leistungsbeziehenden

Eigenbeiträge der Leistungsbeziehenden sind diverse Selbstbehalte, die im Zusammenhang von Sozialleistungen zu bezahlen sind. Diese Beträge der Leistungsbeziehenden werden in ESSOSS getrennt erfasst und gelten nicht als Ausgaben des Sozialsystems.

Alle ESSOSS-Tabellen finden Sie auf der Website der Website der Statistik Austria; die Sozialausgaben im internationalen Vergleich auf der Website von Eurostat (Bereich Social Protection)

Sozialstaat Österreich

Einen kompakten Überblick über den Sozialstaat Österreich und seine Leistungen, Ausgaben und deren Finanzierung sowie Servicestellen bietet die Publikation Sozialstaat Österreich, die kostenfrei beim Broschürenservice des Sozialministeriums bestellt werden kann.

Simulation: Auswirkungen sozialpolitischer Maßnahmen

Die Sozialreform-Mikrosimulation (SORESI) ermöglicht es, bestimmte Reformmaßnahmen in den Bereichen monetäre Sozialleistungen, Sozialbeiträge sowie Einkommensteuer zu simulieren. Ergebnisse werden in Bezug auf die Einkommensverteilung, Armutsgefährdung und fiskalischen Folgen berechnet. Sie können außerdem zwischen drei Output-Ebenen wählen: Haushalts-, Individual- und Modellhaushaltsebene.

Wohnen und Wohnkosten in Österreich

Wohnen ist neben Nahrung und Wasser, Luft, Kleidung, und medizinische Versorgung ein existenzielles Grundbedürfnis des Menschen. Nationale und internationale Expert:innen bescheinigen Österreich eine quantitativ und qualitativ gute und relativ effiziente Wohnversorgung. Ein österreichischer Haushalt muss für eine Wohnung in Hauptmiete (inkl. Betriebskosten) 518 Euro aufwenden. Das klingt auf den ersten Blick nach nicht allzu viel, wie sich jedoch zeigt sind die individuellen Belastungen sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt der österreichischen Haushalte muss 21% des Haushaltseinkommens für Wohnen aufgewendet werden. Während besserverdienende Haushalte allerdings nur knapp 10 Prozent ihres verfügbaren Einkommens dafür brauchen, sind es bei Niedrigeinkommensgruppen oftmals mehr als 40 Prozent.

Eine für das Sozialministerium fertiggestellte Studie der IBW – Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH untersucht Rahmenbedingungen und Handlungsoptionen für leistbares und inklusives Wohnen in Österreich (PDF, 1 MB).

Das Forschungsinstitut Economics of Inequality (INEQ) der Wirtschaftsuniversität Wien hat in der Studie „Verteilung der Wohnkosten“ analysiert, welche Bevölkerungsgruppen besonders von hohen Wohnkosten betroffen sind, welche Rolle Wohnkosten für Mieter:innen und Eigentümer:innen spielen und wie sich Ungleichheit verändert, wenn Wohnkosten berücksichtigt werden.

Umfassende Daten und Indikatoren zum Thema bietet darüber hinaus die Statistik Austria.

Themen wie z.B. Wohnkostenüberlastung, registrierte Wohnungslosigkeit werden unter anderem im Rahmen der Kennzahlen zu Lebensbedingungen  (PDF, 2 MB)abgebildet.

Die Auswirkung von Immobilienbesitz auf die Einkommensverteilung (PDF, 335 KB) wird durch eine Studie untersucht.

Sozialpolitische Forschung

Studien des Bereiches der Sozialpolitische Forschung:

Auf den angegebenen Webseiten finden Sie Informationen von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern des Sozialministeriums zum Beispiel in Form von Links, Berichten und Forschungsergebnissen zu verschiedenen Überblicks- sowie Spezialthemen:

Letzte Aktualisierung: 5. November 2024