Patienten-Information: Versorgung bei einem Schlaganfall
Informationsserie für Patientinnen und Patienten
Das Wichtigste auf einen Blick
- Diese Patienten-Information erklärt,
wie Sie einen Schlaganfall erkennen. - Bei bestimmten Anzeichen
müssen Sie rasch die Rettung rufen. - Wählen Sie dazu entweder die Nummer 144
oder die Nummer 112. - Personen mit Schlaganfall werden im Krankenhaus
auf einer Schlaganfall-Station behandelt. - Es gibt Vorgaben für die medizinische Versorgung
bei einem Schlaganfall. - An diese Vorgaben halten sich alle Personen
verschiedener Gesundheits-Berufe.
Zu den Gesundheits-Berufen gehören alle Personen,
die Sie bei einem Schlaganfall behandeln.
Das sind zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte
oder Pflegepersonen.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist eine Krankheit im Gehirn.
Teile im Gehirn werden plötzlich
zu wenig mit Blut versorgt.
Das schadet dem Gehirn.
Deshalb kann es bei einem Schlaganfall
zu bestimmten Störungen kommen, zum Beispiel:
- beim Schlucken
- beim Sprechen
- beim Gehen
Wie läuft die Versorgung bei einem Schlaganfall ab?
Die Versorgung bei einem Schlaganfall
besteht aus vier Schritten:
- Erst-Versorgung durch die Rettung
- Versorgung im Krankenhaus auf einer Schlaganfall-Station
- Rehabilitation und ambulante Nach-Behandlung
„ambulant“ bedeutet: Man darf am Abend
wieder nach Hause gehen.
Rehabilitation oder kurz „Reha“ bedeutet
„Wiederherstellung der Gesundheit“. *'
Personen bekommen nach einem Schlaganfall Behandlungen,
damit sie so gesund wie möglich weiterleben können. - Weiter-Betreuung
In jedem Bundesland können die einzelnen Schritte
ein wenig anders ablaufen.
Das ist in jedem Bundesland genau festgelegt.
Personen mit verschiedenen Gesundheits-Berufen
behandeln mit bestem Wissen.
Das sind zum Beispiel:
- Sanitäterinnen und Sanitäter
Eine Sanitäterin oder ein Sanitäter leistet erste Hilfe. - Ärztinnen und Ärzte
- Pflegepersonen
- Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten
Eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut hilft,
wenn Sie Probleme beim Gehen haben. - Logopädinnen und Logopäden
Eine Logopädin oder ein Logopäde hilft,
wenn Sie Probleme beim Sprechen haben. - Ergo-Therapeutinnen und Ergo-Therapeuten
Eine Ergo-Therapeutin oder ein Ergo-Therapeut hilft Ihnen,
damit Sie den Alltag wieder allein schaffen können.
Zum Beispiel übt sie oder er mit Ihnen das Anziehen von Kleidung.
Damit die ganze medizinische Versorgung gut funktioniert,
müssen alle Personen und Einrichtungen gut zusammenarbeiten.
Erst-Versorgung durch die Rettung
Anzeichen für einen Schlaganfall sind:
- Man hat Probleme beim Sehen.
- Man hat Probleme beim Sprechen.
- Man hat Probleme, zu verstehen, was jemand meint.
- Man hat sehr starke Kopfschmerzen.
- Man ist schwindlig und hat Probleme beim Gehen.
- Eine Körper-Seite fühlt sich taub oder gelähmt an.
Haben Sie selbst oder jemand anderer
Anzeichen für einen Schlaganfall?
Dann rufen Sie sofort die Rettung.
Wählen Sie eine der beiden Telefonnummern:
- 144
- 112
Beim Telefonat müssen Sie bestimmte Fragen beantworten.
So stellt die Person am Telefon fest,
ob die betroffene Person einen Schlaganfall haben könnte.
Wenn es ein Schlaganfall sein könnte,
schickt die Person am Telefon sofort einen Rettungs-Wagen.
Schon im Rettungs-Wagen wird das Krankenhaus informiert.
Dann wird alles für die Aufnahme
und Versorgung im Krankenhaus vorbereitet.
Versorgung im Krankenhaus
In einigen Krankenhäusern
gibt es eine Schlaganfall-Station.
Dort arbeitet ein eigenes Team,
das Menschen mit einem Schlaganfall behandelt.
In diesem Team arbeiten Personen
aus verschiedenen Gesundheits-Berufen, zum Beispiel:
- Ärztinnen und Ärzte
- Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten
Eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut hilft,
wenn Sie Probleme beim Gehen haben. - Logopädinnen und Logopäden
Eine Logopädin oder ein Logopäde hilft,
wenn Sie Probleme beim Sprechen haben.
Es gibt medizinische Vorgaben.
Bei der Behandlung muss sich das ganze Team
an diese Vorgaben halten.
Jedes Team-Mitglied weiß deshalb genau,
was es bei einem Schlaganfall tun muss.
Zuerst muss der genaue Grund für
den Schlaganfall gefunden werden.
Dazu werden zum Beispiel Blut,
Herz-Schlag und Gehirn untersucht.
Das Untersuchungs-Ergebnis nennt man auch „Diagnose“.
Durch die Diagnose kann die Ärztin
oder der Arzt die Behandlung festlegen.
Zur Behandlung gehören zum Beispiel:
- Medikamente
- eine Operation
Alle Informationen werden genau aufgeschrieben
und gesammelt.
Dieser Vorgang heißt „Dokumentation“.
Personen mit verschiedenen Gesundheits-Berufen
dokumentieren alles genau:
- die Untersuchungen
- die Behandlung
- die Zeit zwischen den ersten Schlaganfall-Anzeichen
und der Aufnahme im Krankenhaus
So können Fachleute aus der Medizin und aus der Wissenschaft
immer bessere Behandlungen entwickeln.
Bevor Sie entlassen werden,
bekommen Sie genaue Informationen.
Sie erfahren, wie es nach dem Krankenhaus-Aufenthalt weitergeht.
Damit kann alles gut vorbereitet werden.
Zum Beispiel für:
- die Aufnahme in die Reha-Einrichtung nach dem Krankenhaus-Aufenthalt
- die Betreuung zu Hause
- die Betreuung in einer Pflege-Einrichtung
Es kann auch sein,
dass Sie nach dem Schlaganfall Hilfsmittel brauchen,
zum Beispiel eine Geh-Hilfe oder einen Roll-Stuhl.
Alles muss gut organisiert sein.
Dann können Sie das Krankenhaus verlassen.
Rehabilitation und ambulante Nach-Behandlung
Nach dem Krankenhaus-Aufenthalt soll Ihre Gesundheit
wieder besser werden.
Dafür bekommen Sie verschiedene Therapien.
Diesen Zeitraum nennt man auch „Rehabilitation“
oder kurz „Reha“.
Beides bedeutet „Wiederherstellung der Gesundheit“.
Durch den Schlaganfall kann es sein,
dass Sie bestimmte Dinge nicht mehr so gut können.
Das bedeutet, dass Sie vielleicht wieder sprechen
oder gehen lernen müssen.
Bei der Reha helfen Ihnen dabei verschiedene Therapien,
zum Beispiel:
- eine Sprach-Therapie
- eine Bewegungs-Therapie
Diese Therapien führen Personen aus verschiedenen Gesundheits-Berufen durch:
- Ärztinnen und Ärzte
- Physio-Therapeutinnen und Physio-Therapeuten
Eine Physio-Therapeutin oder ein Physio-Therapeut hilft,
wenn Sie Probleme beim Gehen haben. - Logopädinnen und Logopäden
Eine Logopädin oder ein Logopäde hilft,
wenn Sie Probleme beim Sprechen haben.
Bei einer stationären Reha bleiben Sie
über mehrere Wochen in einer Reha-Einrichtung.
„stationär“ bedeutet,
dass Sie in der Einrichtung auch schlafen und essen.
Es ist möglich, dass Sie nach der Reha
weitere Unterstützung brauchen.
Wenn Sie entlassen werden, soll schon alles organisiert sein:
- die Betreuung zu Hause oder
- die Betreuung in einer Pflege-Einrichtung
Bei einer ambulanten Nach-Behandlung müssen Sie nicht
in einer Reha-Einrichtung bleiben.
„ambulant“ bedeutet: Sie dürfen nach der Behandlung
jedes Mal wieder nach Hause gehen.
Für ambulante Nach-Behandlungen gibt es Vorgaben.
An diese Vorgaben müssen sich alle Personen halten,
die Sie behandeln.
So soll das beste Ergebnis erreicht werden.
Weiter-Betreuung
Nach der Reha ist es oft wichtig,
dass Sie noch lange weiterbetreut werden.
Zum Beispiel kann das folgende Gründe haben:
- Sie könnten einen weiteren Schlaganfall haben.
- Sie brauchen dauerhaft
oder über lange Zeit Unterstützung im Alltag,
zum Beispiel von einer Kranken-Pflegerin
oder einem Kranken-Pfleger.
So kann die Weiter-Betreuung durch Personen aus verschiedenen
Gesundheits-Berufen gut funktionieren:
- Die Personen haben alle wichtigen Informationen
zu Ihrem Gesundheits-Zustand. - Die Ordinationen sind in Ihrer Nähe und für Sie gut erreichbar,
zum Beispiel die Ordination der Physio-Therapeutin
oder des Physio-Therapeuten.
Wie können Sie selbst einem Schlaganfall vorbeugen?
Es gibt Risiko-Faktoren für einen Schlaganfall,
die Sie nicht beeinflussen können, zum Beispiel:
- Mit dem Alter steigt das Schlaganfall-Risiko.
- Sie haben ein höheres Risiko vererbt bekommen.
Das bedeutet: Die Krankheit ist schon bei Ihren Eltern
oder Großeltern aufgetreten.
Dann haben auch Sie ein höheres Risiko für einen Schlaganfall.
Andere Risiko-Faktoren für einen Schlaganfall
können Sie durch eine gesunde Lebensweise beeinflussen.
Eine gesunde Lebensweise bedeutet zum Beispiel,
dass Sie gesund essen und sich viel bewegen.
Die beeinflussbaren Risiko-Faktoren sind zum Beispiel:
- zu hoher Blutdruck
- Rauchen
- schlechte Blut-Werte
- die Zucker-Krankheit Diabetes
- Herz-Rhythmus-Störungen
- Übergewicht und zu wenig Bewegung
- Verkalkung der Hals-Schlag-Ader
Das bedeutet: Blut kann dort nicht richtig durchfließen.
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Sie oder er kann Risiko-Faktoren feststellen
und Sie darauf hinweisen.
Gegen viele Risiko-Faktoren können Sie etwas tun.
Das nennt man vorbeugen.
Sie können einem Schlaganfall vorbeugen,
wenn Sie gesund leben, zum Beispiel:
- Sie bewegen sich regelmäßig.
- Sie ernähren sich gesund.
- Sie erholen sich regelmäßig.
- Sie rauchen nicht.
Vorbeugen ist wichtig,
- damit Sie keinen Schlaganfall bekommen.
- damit Sie keinen weiteren Schlaganfall bekommen,
falls Sie schon einmal einen hatten.
Warum gibt es Vorgaben für die Schlaganfall-Versorgung?
Es gibt Vorgaben für Ärztinnen und Ärzte
für die Schlaganfall-Versorgung.
Die Vorgaben sind wichtig:
So wissen Ärztinnen und Ärzte,
wie sie Patientinnen und Patienten
so gut wie möglich helfen können.
Die Vorgaben gelten in ganz Österreich.
Die Vorgaben stehen in einem Qualitäts-Standard.
Alle Ärztinnen und Ärzte in Österreich sollen sie einhalten.
Weitere Informationen zum Qualitäts-Standard
finden Sie auf der Website des Sozial-Ministeriums:
https://www.sozialministerium.at
Weitere Informationen zum Thema Schlaganfall
finden Sie im Gesundheits-Portal:
https://www.gesundheit.gv.at
Broschüre zum Download
Leicht Lesen – Patienten-Information: Versorgung bei einem Schlaganfall (PDF, 295 KB)