Vibrio-Infektionen durch Badegewässer und Lebensmittel
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Vibrio-Infektionen durch Badegewässer und Lebensmittel.
Erreger und Übertragung
Neben den toxinbildenden Vibrio cholerae-Stämmen O1 und O139, den Cholera-Erregern, sind 200 weitere nicht toxinbildende Serogruppen (Vibrio cholerae non O1 und non O139) bekannt. Ihnen fehlt die Fähigkeit zur Bildung des Choleratoxins. Sie werden daher – um sie klar von den Cholera-Erregern abzugrenzen – unter dem Begriff Nicht-Cholera-Vibrionen zusammengefasst. Nicht-Cholera-Vibrionen können ebenfalls Erkrankungen hervorrufen, die aber meist weniger schwerwiegend sind als eine Cholera-Erkrankung.
Nicht-Cholera-Vibrionen finden sich vor allem in Gewässern. Manche Arten gelten als salzbedürftig, d. h. man findet sie besonders in Meerwasser, Lagunen, Brackwasser (Gemisch aus Salz- und Süßwasser, z. B. in Flussmündungen) und zum Teil auch in Binnenseen, die einen erhöhten Salzgehalt aufweisen. Sie vermehren sich verstärkt ab einer Wassertemperatur von über 20 °C.
Die Übertragung erfolgt über orale Aufnahme oder direkten Kontakt (z.B. von Wunden) mit kontaminiertem Wasser. Die Inkubationszeit beträgt 12 bis 24 Stunden.
Krankheitsbild
Nicht-Cholera-Vibrionen können Durchfallerkrankungen, Wundinfektionen, Mittelohrentzündung, Entzündungen des Hautuntergewebes und in weiterer Folge eine Blutvergiftung hervorrufen. Zu den typischen Risikogruppen laut medizinischer Literatur zählen ältere sowie immungeschwächte Personen. Personen mit Vorerkrankungen wie Lebererkrankungen, Diabetes mellitus, Krebserkrankungen/Chemotherapien sowie schweren Herzerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, eine Infektion zu erleiden und daran schwer zu erkranken.
Verbreitung
Nicht-Cholera-Vibrionen sind weltweit verbreitet.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach Art der Infektion und besteht aus Antibiotika-Behandlung, kann aber auch chirurgische Eingriffe und intensivmedizinische Betreuung erfordern.