Fakten zur Krankheit Affenpocken
Hier finden Sie wichtige Informationen zu diesen Themen:
- Was sind die Symptome?
- Wie kann ich vorbeugen?
- Was tue ich bei Verdacht?
- Was tue ich nach bestätigter Infektion?
- Wie bekomme ich eine Impfung?
Weltweit und auch in Österreich gibt es derzeit
einen Ausbruch der Krankheit Affenpocken.
Wenn Sie Beschwerden haben,
dann kontaktieren Sie bitte rasch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Oder rufen Sie die Gesundheits-Hotline 1450 an.
Das gilt besonders nach Kontakten mit Menschen,
die das Affenpocken-Virus haben könnten.
Achtung:
Affenpocken sind eine meldepflichtige Krankheit.
Das heißt:
Wenn ein Arzt oder eine Ärztin die Krankheit feststellt,
muss er oder sie die Gesundheitsbehörde davon
informieren.
Was sind Affenpocken?
Affenpocken werden durch das Affenpocken-Virus ausgelöst.
Auf Englisch heißt die Krankheit Monkeypox.
Das spricht man ungefähr so aus: Mankipocks.
Die Abkürzung dafür ist MPX.
Wie werden Affenpocken übertragen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Durch direkten Kontakt mit dem Ausschlag, Bläschen oder Pusteln von erkrankten Personen. Zum Beispiel beim
- Küssen
- Umarmen
- Kuscheln
- Sex
Durch Kontakt mit benutzten Gegenständen, zum Beispiel:
- Handtücher
- Bettwäsche
- Kleidung
- Geschirr
- Sex-Spielzeug
Durch Tröpfchen-Infektion, zum Beispiel
- bei längeren Unterhaltungen mit wenig Abstand
- beim Husten oder Niesen
Bei engem Kontakt mit erkrankten Personen ist
die Wahrscheinlichkeit der Übertragung und Ansteckung hoch.
Das gilt besonders für Sexual-Kontakt.
Der Inhalt der Bläschen ist sehr ansteckend.
Was sind die Symptome bei Affenpocken?
Am Beginn treten allgemeine Krankheits-Beschwerden auf.
Das kann 5 bis 21 Tage nach Kontakt
mit einer erkrankten Person sein.
Typische Anzeichen sind:
- Fieber, Schüttelfrost, Erschöpfung
- Schmerzen: im Kopf, im Rücken, in den Muskeln
- Geschwollene Lymphknoten
Nach 1 bis 3 Tagen treten Haut-Veränderungen auf:
- Hautausschlag: Flecken, Bläschen, Pusteln
- Sie können am ganzen Körper auftreten,
auch auf den Schleimhäuten.
Sie können starke Schmerzen verursachen. - Später bilden sich Krusten, die abfallen.
- Links zu Fotos:
ttps://www.ecdc.europa.eu/en/monkeypox/images-monkeypox-lesions
Achtung:
Bis zum Abfallen aller Krusten
und Abheilen aller Haut-Veränderungen ist man ansteckend.
Das dauert meistens 3 bis 4 Wochen.
Wie gefährlich sind Affenpocken?
Die Symptome gehen normalerweise nach wenigen Wochen
wieder von selbst weg.
In Ausnahmefällen kann die Krankheit schwer verlaufen.
Sie kann auch tödlich enden.
Schwere Symptome sind:
- Zusätzliche Infektionen der Haut
- Lungenentzündung
- Augenentzündung mit bleibenden Augenschäden
Diese Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko
für einen schweren Verlauf von Affenpocken:
- Neugeborene und Kinder unter 12 Jahren
- Schwangere
- Menschen über 80 Jahren
- Menschen mit Immunschwäche
Wie kann ich Affenpocken vorbeugen?
- Achten Sie sehr genau auf Hygiene.
Zum Beispiel Händewaschen. - Vermeiden Sie engen Kontakt zu erkrankten Personen.
- Verwenden Sie keine Gegenstände,
die von erkrankten Person benutzt wurden - Vermeiden Sie häufig wechselnde sexuelle Kontakte
und sexuelle Kontakte zu Menschen, die Sie nicht kennen.
Achtung:
Bei Sexual-Kontakten bieten Kondome nicht genug Schutz!
Der enge Haut-Kontakt reicht für eine Übertragung des Virus.
Was mache ich bei Verdacht auf Affenpocken?
Gehen Sie diese Checkliste durch:
Trifft einer oder treffen mehrere der folgenden Punkte auf mich zu?
- Habe ich Beschwerden?
- Hatte ich engen Kontakt zu einer Person,
bei der Affenpocken nachgewiesen wurden? - Hatte ich in den letzten 21 Tagen viele enge Kontakte?
− Auch Sexualkontakte?
− Vor allem zu fremden Menschen? - War ich an einem Ort, wo Affenpocken auftreten?
Wenn das zutrifft:
- Vermeiden Sie unbedingt weitere Kontakte
und achten Sie auf gute Hygiene. - Kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin
oder rufen Sie bei der Gesundheits-Hotline 1450 an. - Lassen Sie die Erkrankung beim Arzt oder der Ärztin abklären
− Melden Sie sich vorher unbedingt telefonisch an!
Ich hatte Kontakt mit einer an Affenpocken erkrankten Person.
Was soll ich tun?
- Vermeiden Sie unbedingt enge Kontakte zu anderen.
− Das gilt besonders für Kontakte zu Risikogruppen. - Achten Sie besonders auf Hygiene.
- Rufen Sie bei der Gesundheits-Hotline 1450 an.
Halten Sie wichtige Informationen für das Gespräch bereit:
− Ihre Beschwerden,
− ob Sie gegen Pocken geimpft sind,
− Ihr letzter Kontakt zu einer erkrankten Person. - Als behördlich gemeldete Kontaktperson können Sie sich
auch nach dem Kontakt noch impfen lassen.
Die Impfung sollte nach dem Kontakt so früh wie möglich sein:
Am besten innerhalb von 4 Tagen. Spätestens nach 14 Tagen.
− Nähere Informationen dazu hat die lokale Gesundheitsbehörde,
zum Beispiel Amtsarzt oder Amtsärztin. - Bei Beschwerden: Kontaktieren Sie Arzt oder Ärztin.
Was mache ich bei einer bestätigten Affenpocken-Erkrankung?
Bis zum Abheilen aller Haut-Veränderungen werden Sie
behördlich abgesondert.
Das bedeutet: Sie müssen in Quarantäne
und dürfen keinen Kontakt zu anderen Personen haben.
- Die Abheilung der Haut-Veränderungen muss ärztlich
begutachtet und bestätigt werden. - Vermeiden Sie bis dahin jede Art von Körperkontakt
mit anderen Menschen. - Wenn Sie mit mehreren Personen in einem Haushalt leben:
Bleiben Sie im eigenen Zimmer.
Wenn möglich, benutzen Sie ein eigenes WC und Badezimmer. - Teilen Sie Haushalts-Gegenstände nicht mit anderen Personen.
Das gilt besonders für Handtücher, Bettzeug oder Besteck.
Geben Sie bei der Gesundheitsbehörde
die Namen Ihrer Kontaktpersonen bekannt.
- Das sind Personen,
mit denen Sie in den letzten 21 Tagen enge Kontakte hatten. - Diese Personen können sich nach Kontakt impfen lassen.
Holen Sie sich medizinische Betreuung:
- Wenn Ihr Gesundheitszustand schlechter wird,
kontaktieren Sie die Gesundheits-Hotline 1450
oder Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Was mache ich nach Ende der behördlichen Absonderung?
Reinigen und desinfizieren Sie die benutzten Wohnräume gründlich.
- Hier finden Sie eine genaue Anleitung dafür:
„Empfehlungen für Patient:innen und Haushaltsangehörige zur
abschließenden Reinigung und Desinfektion bei bestätigter
Affenpocken-Infektion“ (PDF, 248 KB)
Schützen Sie sich bei Sexual-Kontakten
und verwenden Sie für weitere 8 Wochen Kondome.
Wie bekomme ich eine Impfung gegen Affenpocken?
Derzeit gibt es in Österreich
nur wenig Impfstoff gegen Affenpocken.
Folgende Personen können eine Impfung bekommen:
Vorbeugende Impfung:
- Für Gesundheitspersonal mit einem hohen Ansteckungsrisiko.
- Außerdem für Personen mit persönlichem Risikoverhalten.
Das sind Personen mit oft wechselnden sexuellen Kontakten,
besonders Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern.
Impfung nach Kontakt:
Sie hatten Kontakt zu einer an Affenpocken erkrankten Person?
Dann können Sie sich auch nach dem Kontakt impfen lassen.
- Am besten innerhalb von 4 Tagen,
spätestens 14 Tage nach dem Kontakt. - Das gilt besonders für Personen
mit persönlichem Risikoverhalten.
Das sind Personen mit oft wechselnden sexuellen Kontakten,
besonders Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern.
Wo kann ich mich impfen lassen?
- Die Impfung wird von den Gesundheitsbehörden veranlasst.
- Wenn Sie eine Kontaktperson oder eine Person mit Risiko sind,
wenden Sie sich an Ihre zuständige Gesundheitsbehörde,
zum Beispiel Amtsarzt oder Amtsärztin.
Wo kann ich mich testen lassen?
- Bei Verdacht auf eine Affenpocken-Infektion sollten Sie
rasch zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin gehen.
Dort können Sie sich testen lassen.
− Melden Sie sich unbedingt telefonisch an!
Siehe auch: Was mache ich bei Verdacht auf Affenpocken?
Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Affenpocken?
Unter diesen Links finden Sie weitere Informationen:
- Österreich
− Humane Affenpocken (sozialministerium.at)
− Affenpocken - AGES
− Wissen statt Vorurteile – Affenpocken – Aids Hilfe Wien - Europa
− Monkeypox (europa.eu)
− Joint ECDC-WHO Regional Office for Europe Monkeypox
Surveillance Bulletin (europa.eu)
− RKI - Infektionskrankheiten A-Z - Affenpocken
− UK –Monkeypox: background information - Weltweit
− Monkeypox outbreak 2022 - Global (who.int)
− Monkeypox | Poxvirus | CDC - Kontakt zu Arzt oder Ärztin
− 1450
− „Arztsuche“ (aerztekammer.at) - Symptomchecker
− Symptomchecker der Charité: PoxApp (charite.de)
In diesem Text sind manche Wörter
mit einem Doppelpunkt geschrieben
Zum Beispiel Patient:innen.
as bedeutet: Damit sind alle Menschen gemeint.
Männer, Frauen und Menschen,
die sich weder als Mann noch als Frau fühlen.
Übersetzung in leichte Sprache: capito Wien