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Auswirkungen von Klimawandel und klimapolitischen Maßnahmen

Aktuelle Studie betrachtet soziale Folgen des Klimawandels in Österreich

Im aktuellen Regierungsprogramm hat sich die österreichische Bundesregierung dazu verpflichtet, einen ambitionierten Beitrag zur Klimapolitik zu leisten und Österreich bis 2040 in die Klimaneutralität zu führen. Für das Sozialministerium ist vor allem die Verbindung von Klimawandel und Klimaschutz mit den möglichen sozialen Folgen wichtig.

Um dieser Verbindung näher auf den Grund zu gehen und die wichtigen klimapolitischen Maßnahmen noch treffsicherer zu machen, beauftragte das Sozialministerium die Studie "Soziale Folgen des Klimawandels in Österreich (PDF, 3 MB)". Bundesminister Dr. Wolfgang Mückstein betont die Wichtigkeit der Berücksichtigung von sozialen Folgen des Klimaschutzes:

"Neben der Bewältigung der gegenwärtigen Pandemie ist ein sozial abgefederter Klimaschutz eines der wichtigsten Themen für eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Politik."

Thema der Studie sind die Auswirkungen des Klimawandels auf das soziale Wohlbefinden und die Gesundheit der Bevölkerung. Ebenfalls werden die sozialen Auswirkungen von klimapolitischen Maßnahmen untersucht, die in den Klimaschutz- und Anpassungsstrategien auf Bundes- und Länderebene vorgesehen sind.

Fast alle Klimastrategien auf Bundes- und Länderebene verfolgen das Ziel einer „sozial verträglichen Klimapolitik“. Die Auswirkungen des Klimawandels selbst, sowie die politischen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel oder zur Minderung des Klimawandels, sind jedoch in Österreich räumlich und sozial ungleich verteilt.

Folgen für benachteiligte Gruppen

Benachteiligte Personen sind häufiger negativ von den Folgen klimatischer Veränderungen betroffen:

  • Frauen
  • Kinder
  • Alleinerziehende
  • Seniorinnen und Senioren
  • Menschen mit Behinderungen
  • chronisch kranke Personen
  • Personen mit Migrationshintergrund
  • Personen mit niedrigem Bildungsstand
  • Personen mit niedrigem Einkommen
  • Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdete
  • von Energiearmut betroffene Personen

Das betrifft mehr als die Hälfte der Menschen, die in Österreich leben: Auf 56% der österreichischen Bevölkerung (über 15 Jahre) trifft zumindest eines dieser Merkmale zu.

Die Folgen für die Betroffenen sind vielfältig: Klimaveränderungen wie Niederschläge und Massebewegungen bringen neben materiellen Schäden an Gebäuden und Besitztum auch immaterielle Schäden wie den Verlust persönlicher Gegenstände, posttraumatische Belastungsstörungen oder Angst- und Schlafstörungen mit sich.

Handlungsempfehlungen

Klimawandel und soziale Ungleichheit, sowie in der Folge auch Klima- und Sozialpolitik, sind eng miteinander verschränkt. Soziale Folgen sollen aber nicht als pauschales Abwehrargument gegen notwendige Maßnahmen vorgeschoben werden, sondern es soll auf Synergien zwischen Klima- und Sozialpolitik hingewiesen werden.

Förderungen haben eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Klimawandelauswirkungen, sind aber für benachteiligte Gruppen ohne entsprechende Begleitmaßnahmen oft nicht geeignet: Durch genauere Anspruchskriterien und niederschwelligen Zugang könnte eine bessere Treffsicherheit erreicht werden. Auch können universelle Maßnahmen eher Verbesserungen erreichen, die allen Menschen in Österreich zu Gute kommen.