Hepatitis D
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Hepatitis D.
Erreger und Übertragung
Hepatitis D ist eine Entzündung des Lebergewebes, die durch das Hepatitis D-Virus (HDV) hervorgerufen wird. Bei HDV handelt es sich um ein defektes Virus (ein sogenanntes Virusoid). Das Virus besitzt keine Hülle und ist daher um sich zu vermehren und eine Infektion beim Menschen hervorrufen zu können auf das Vorhandensein des Hepatitis-B-Virus (HBV) angewiesen. Die Infektion mit HDV kann auf zwei Arten erfolgen: entweder es kommt gleichzeitig zu einer Ansteckung mit Hepatitis B und Hepatitis D (Simultaninfektion) oder es liegt bereits eine chronische Hepatitis B-Infektion vor und es kommt zusätzlich zu einer Ansteckung mit Hepatitis D (Superinfektion). Ähnlich wie HBV wird HDV über Blut (Nadeln, Spritzen, Tätowieren) oder beim Geschlechtsverkehr übertragen.
Krankheitsbild
Die Inkubationszeit (die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch) beträgt zwei bis acht Wochen. Eine akute Hepatitis D-Infektion kann völlig unbemerkt verlaufen aber auch einen sehr schweren Verlauf nehmen. Häufig kommt es zu unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Das Risiko an Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken ist bei Hepatitis D Infizierten stark erhöht.
Verbreitung und Häufigkeit
Das HDV kommt weltweit vor. Am häufigsten kommen Hepatitis D-Infektionen in Regionen mit einer hohen Zahl an Hepatitis B-Infektionen vor. Schätzungen der WHO zufolge sind weltweit fünf Prozent der Hepatitis B Infizierten zusätzlich mit Hepatitis D infiziert. Global betrachtet sind die höchsten Raten an HDV-Infektionen im Mittelmeerraum, dem Nahen Osten, Zentral und Nord-Asien, Japan, West Afrika und dem Amazonasgebiet zu finden.
Vorbeugung
Die Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor einer Hepatitis D-Infektion. Personen, die an einer chronischen Hepatitis B erkrankt sind, können sich durch eine Hepatitis B-Impfung nicht vor einer Hepatitis D-Infektion schützen. Geschützter Geschlechtsverkehr, das Tragen von Schutzhandschuhen bei Kontakt mit fremdem Blut und nur einmaliges Verwenden von Spritzen sind wichtige Maßnahmen um sich vor einer Ansteckung mit Hepatitis B und D zu schützen.