Mitteilungen für das öffentliche Gesundheitswesen
Die Mitteilungen für das öffentliche Gesundheitswesen (kurz: Public Health Newsletter) liefern quartalsweise eine breite Palette an wichtigen und interessanten Informationen des öffentlichen Gesundheitswesens.
Untenstehend finden Sie die Beiträge für das 4. Quartal 2024
Preisveröffentlichung
Die Höchstpreise laut Preisgesetz (BGBl. Nr. 145/1992) werden laufend auf der Website des BMSGPK verlautbart.
Leitfaden für die ethische internationale Anwerbung von Gesundheits- und Krankenpflegepersonal
Im Dezember 2023 hat die Bundesregierung einen strategischen Maßnahmenplan gegen den Fachkräftemangel in Österreich verabschiedet. Dem Gesundheitsressort wurde hierbei unter anderem die Aufgabe zuteil, basierend auf dem Globalen Verhaltenskodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Internationale Anwerbung von Gesundheitsfachkräften den nunmehr vorliegenden Leitfaden zu erarbeiten. Er dient als unverbindliche Empfehlung und richtet sich an alle Akteure, welche Gesundheits- und Krankenpflegepersonal aus dem Ausland, insbesondere aus Drittstaaten, anwerben.
3. Erhebung zu Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Österreich
Die Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) der WHO Europa ist ein einzigartiges System, das seit über 10 Jahren Trends bei Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Grundschulalter misst. Im Rahmen von COSI werden standardisierte Messungen von Körpergewicht und Körpergröße durchgeführt, die national repräsentative Daten für die teilnehmenden Länder sowie einen großen regionsweiten Datensatz für die Analyse der Determinanten von Übergewicht und Adipositas bei Kindern liefern. Österreich nahm zum dritten Mal teil und stellt unter der Studienleitung der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) qualitativ hochwertige Daten zur Verfügung, die als Grundlage für Politik und Praxis dienen, um das Problem des Übergewichts und der Adipositas bei Kindern zu adressieren.
Jahresberichte zur Sicherheit von Patient:innen
Die Jahresberichte zur Patient:innensicherheit informieren über die Maßnahmen zur Umsetzung der österreichweiten Patient:innensicherheitsstrategie seit dem Jahr 2014, vor allem über die Aktivitäten auf Bundesebene. Im Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung stehen die Sicherheit und die Bedürfnisse der Patient:innen. Daher wurde 2013 die österreichweite Patient:innensicherheitsstrategie zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung festgelegt und ein Rahmenprogramm beschlossen, das bis 2016 umgesetzt wurde. Derzeit wird an einer Aktualisierung der Patient:innensicherheitsstrategie gearbeitet.
Aufnahme- und Entlassungsmanagement
Die qualitativ hochwertige Behandlung von Patient:innen umfasst viele Schritte zwischen Zuweisung und Entlassung, welche patientenorientiert organisiert sein müssen. Auf der Website des Gesundheitsministeriums wurde die Informationsbroschüre für Patient:innen Ich muss ins Spital! Organisation der Aufnahme und Entlassung in Leicht-Lesen-Version sowie in regulärer Version veröffentlicht. Zudem wurde auf der Website der Report zur Erstellung der Patienteninformation zum Qualitätsstandard Aufnahme- und Entlassungsmanagement veröffentlicht.
Informationsbroschüren und Report
Info Day zur EU-HTA (Health Technology Assessment)-Verordnung
Am 11. Jänner 2022 wurde die EU-HTA-Verordnung erlassen. Die Verordnung ist ab dem 12. Jänner 2025 anzuwenden. Ab diesem Zeitpunkt unterliegen Krebsmedikamente und ATMPs (Advanced Therapy Medicinal Products) der gemeinsamen klinischen Bewertung. Aus diesem Grund veranstalteten das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), die Bundesländer, die österreichischen Sozialversicherungen, das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) und die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) am 1. Oktober 2024 gemeinsam einen Info Day zur EU-HTA-Verordnung. Ziel der Veranstaltung war es, betroffene Stakeholder über die Verordnung und deren Implikationen für Österreich zu informieren und auch eine Plattform für Austausch und Vernetzung zu bieten.
Botulismus
Bericht der Nationalen Referenzzentrale für das Jahr 2023
Botulismus kommt beim Menschen in 3 Formen vor: Nahrungsmittelbotulismus, Säuglingsbotulismus sowie Wundbotulismus. Im Jahr 2023 wurden von der Nationalen Referenzzentrale für Botulismus in Österreich 2 Fälle von humanem Botulismus dokumentiert.
NRZ Botulismus Jahresbericht 2023 (PDF, 383 KB)
Diphtherie - Labor
Bericht der Nationalen Referenzzentrale für das Jahr 2023
Je nach Lokalisation wird die Diphtherie in unterschiedliche Formen eingeteilt: Hautdiphtherie, respiratorische Diphtherie und sonstige Diphtherie. Die Diphtherie, insbesondere die klassisch respiratorische Form der Diphtherie, ist eine oft schwer verlaufende Infektionskrankheit, die ohne adäquate Therapie letal enden kann. In den entwickelten Ländern ist die Inzidenz der Erkrankung sehr niedrig.
NRZ Diphtherie - Labor Jahresbericht 2023 (PDF, 181 KB)
Tuberkulose
Bericht der Nationalen Referenzzentrale für das Jahr 2023
Im Jahr 2023 wurden in Österreich 421 Fälle von Tuberkulose gemeldet, das entspricht einer Inzidenz von 4,6/100 000 Einwohner:innen. Männer erkrankten zweimal häufiger als Frauen (3,1 vs. 6,2/100.000). 2023 wurden an der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose 7 Fälle von multiresistenter (MDR)-Tuberkulose und 2 Fälle einer prä-extremresistenten (prä-XDR)-Tuberkulose nachgewiesen.
NRZ Tuberkulose Jahresbericht 2023 (PDF, 313 KB)
Salmonellen
Bericht der Nationalen Referenzzentrale für das Jahr 2023
Seit 2002 ist ein Rückgang der Fälle von mehr als 75 % zu verzeichnen. Der Abfall der humanen Salmonellose-Fälle war vor allem durch den deutlich selteneren Nachweis von
S. Enteritidis bedingt. Dies beruht zum einen auf der Umsetzung des Zoonosengesetzes (epidemiologische und mikrobiologische Abklärung von lebensmittelbedingten Ausbrüchen), zum anderen auf Maßnahmen im Legehennenbereich.
NRZ Salmonellen Jahresbericht 2023 (PDF, 414 KB)
Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche
Bericht der Nationalen Referenzzentrale für das Jahr 2023
Im Jahr 2023 wurden in Österreich 42 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche mit 222 Erkrankten dokumentiert, womit sich der langjährige Trend einer sinkenden Anzahl an Ausbrüchen signifikant fortsetzte (2022 wurden 14 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche gemeldet). 38 Personen mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden. 1 Todesfall wurde in Verbindung mit den Ausbrüchen gebracht.
NRZ Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche Jahresbericht 2023 (PDF, 511 KB)
AUSBLICK
Fortbildungsserie „Postakute Infektiöse Syndrome – was können wir für unsere Patient:innen 2025 tun?“ am 7. März 2025 und am 21. März 2025 in Wien
Die Ärztekammer für Wien veranstaltet im März 2025 eine Fortbildungsserie.
Teilnehmende können sich an zwei Terminen, am 7. März und am 21. März, über Aktuelles zu Diagnostik, Betreuung und Therapie von PAIS-Patient:innen informieren.
Für diese kostenlose Veranstaltungsserie wurden 12 DFP-Punkte approbiert. Näheres entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Programm.
RÜCKBLICK
9. ÖPGK-Konferenz: „Gesundheitskompetenz durch zwischenmenschliche Beziehung und Digitalisierung – Synergien und Spannungsfelder“ am 24. Oktober 2024 in Salzburg
Am 24. Oktober 2024 fand in Salzburg zum neunten Mal die Konferenz der Österreichischen Plattform für Gesundheitskompetenz (ÖPGK) in Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse statt. In Vorträgen und Diskussionen wurden Aspekte der Digitalisierung in den verschiedensten Bereichen der Gesundheitsversorgung beleuchtet und ein spezieller Fokus auf die Bedeutung der Gesundheitskompetenz gelegt. Zudem wurde im Rahmen der Jahreskonferenz zum dritten Mal der Österreichische Gesundheitskompetenzpreis in den Kategorien Forschung, Praxis und Medien verliehen. Dieser Preis zeichnet Projekte, Initiativen und Publikationen aus, die einen Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in der österreichischen Bevölkerung leisten.