Rotavirus (Brechdurchfall)
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum Rotavirus.
Erreger und Übertragung
Rotaviren sind die häufigsten Erreger von Brechdurchfall bei Säuglingen und Kleinkindern, sie verursachen fast die Hälfte aller Durchfallerkrankungen in dieser Altersgruppe. Die Viren werden über den Darm ausgeschieden und die Übertragung erfolgt meist durch Aufnahme über den Mund (fäko-oral), z.B. über verunreinigte Gegenstände. Wegen der unterschiedlichen Oberflächenmerkmale der Virengruppen sind mehrfache Rotavirus-Erkrankungen häufig, welche meist zunehmend leichter verlaufen.
Krankheitsverlauf und mögliche schwere Krankheitsfolgen
Die Erkrankung beginnt 1 bis 3 Tage nach Ansteckung mit wässrigem Durchfall und Erbrechen und verläuft schwerer als andere Durchfallerkrankungen. Weitere häufige Symptome sind Fieber und Bauchschmerzen. In der Regel dauern die Symptome 2 bis 6 Tage an. Je nach Schwere der Symptomatik kann eine Krankenhausbehandlung notwendig sein. Gefährlich ist vor allem die Austrocknung, an der Säuglinge und Kleinkinder, wenn sie nicht entsprechend behandelt werden, sogar sterben können. Das Risiko für schwere Krankheitsverläufe ist in den ersten beiden Lebensjahren am höchsten.
Verbreitung und Häufigkeit
Rotaviren sind weltweit verbreitet und lösen mehr als 70% der schweren Durchfallerkrankungen bei Kindern aus. Rotaviren verursachen unter ungünstigen Versorgungsmöglichkeiten wegen des Flüssigkeitsverlustes zahllose Todesfälle bei Kindern.
Vorbeugung – Eine Impfung schützt!
In Österreich wurden vor Verfügbarkeit der Schutzimpfung 2.900 bis 4.400 Kinder jährlich wegen Rotavirus-Brechdurchfall ins Spital eingewiesen. Nach Einführung der Schluckimpfungen ist es zu einer Senkung der diesbezüglichen Krankenhausaufenthalte um 90% gekommen. Die Impfung schützt zu mehr als 70% vor einer Rotavirus-Durchfallerkrankung und zu mehr als 90% vor schwerem Rotavirus-Brechdurchfall.
Wann und wie oft wird gegen Rotaviren geimpft?
Die Schluckimpfung gegen Rotaviren ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und sollte ehestmöglich ab der vollendeten 6. Lebenswoche verabreicht werden. In Abhängigkeit vom verwendeten Impfstoff sind zwei oder drei Impfdosen erforderlich. Auffrischungsimpfungen sowie Impfungen für Kinder nach der vollendeten 24. bis 32. Lebenswoche sind nicht vorgesehen.
Aktuelle Empfehlungen zur Impfung finden Sie im Impfplan Österreich. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Ihre Apotheke beraten Sie ausführlich zu den für Sie persönlich empfohlenen Impfungen.
- Informationen für Amtsärztinnen & Amtsärzte und medizinisches Fachpersonal können dem steirischen Seuchenplan 2016 entnommen werden.