Sozialministerium stellt 15 Millionen Euro für internationale Entwicklungszusammenarbeit bereit
Einreichungen für österreichische Organisationen bis 14. Juni 2024 möglich
Die Auswirkungen der Krisen der vergangenen Jahre sind nicht nur in Österreich spürbar. Auch in der direkten Nachbarschaft Europas und im globalen Süden hat sich die Situation armutsbetroffener Menschen deutlich verschärft. Dort stehen auch die Sozialsysteme aufgrund fehlender finanzieller Mittel vor großen Herausforderungen.
Um Drittstaaten bestmöglich im Kampf gegen Armut und bei der Weiterentwicklung ihrer sozialen Sicherheitsnetze zu unterstützen, stellt das Sozialministerium heuer insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung. Der Großteil der Mittel - bis zu 12 Millionen Euro - sind für Hilfsprojekte österreichischer Organisationen und ihrer internationalen Partner:innen vorgesehen.
Die weiteren Mittel sind für Hilfsprojekte internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen vorgesehen. Mit ihnen sollen insbesondere Projekte gefördert werden, die armutsgefährdete Menschen in Krisengebieten und Notlagen unterstützen.
Einreichungen bis 14. Juni 2024 möglich
Die Förderrichtlinie für die Projekte österreichischer Hilfsorganisationen wurde diese Woche veröffentlicht. Bis zum 14. Juni 2024 können die Organisationen eine Projektförderung durch das Sozialministerium beantragen. Eingereicht werden können Projekte, die strukturelle Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut, zur Gesundheitsförderung, zur Verbesserung von Pflege und zur Sicherstellung und Verbesserung von Wohnraum vorsehen. Die Unterstützung soll sich an armutsbetroffene Menschen sowie besonders vulnerable Gruppen wie Kinder, Frauen, ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderung richten.
"In Zeiten, in denen kriegerische Konflikte und die Klimakrise soziale Ungleichheiten weltweit verschärfen, ist internationaler Zusammenhalt wichtiger denn je. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Armut weltweit zunimmt. Österreichische und internationale Hilfsorganisationen können ihre Hilfe zielgerichtet dort anbieten, wo sie dringend gebraucht wird. Ich freue mich, dass wir ihre Arbeit unterstützen können. Das ist eine Investition in die Zukunft von Menschen und die globale Stabilität!" – Bundesminister Johannes Rauch
Gefördert werden Projekte in den Partnerregionen des Sozialministeriums wie etwa der Ukraine und Moldau, Bosnien und Herzegowina sowie Nordmazedonien und Serbien. Es werden aber auch Projekte in Schwerpunktländern der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt. Dazu zählen Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik, Uganda, Armenien, Georgien, Albanien, Kosovo und Palästina.
Erfahrungen zeigen: Hilfe vor Ort wirkt
Das Sozialministerium beteiligt sich seit Jahren an der internationalen Entwicklungspolitik. Seit 2020 wurden dafür rund 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In der Republik Moldau wird beispielsweise ein Partnerprojekt der Diakonie gefördert, bei dem mobile Pflegeteams ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen versorgen. Ein weiteres Projekt trägt dazu bei, Gewalt an Frauen und Kindern zu verhindern.
Seit 2023 fördert das Sozialministerium ein Projekt in Bosnien und Herzegowina. Es unterstützt Menschen mit Behinderungen bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Das Projekt steht auch Unternehmen und Behörden beratend zur Seite, um die Rahmenbedingungen für Betroffene zu verbessern. Anfang Juli wird Sozialminister Johannes Rauch das Projekt im Rahmen einer Delegationsreise nach Bosnien und Herzegowina besuchen.