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Fragen und Antworten zum Zika-Virus

FAQ - Fragen und Antworten zum Zika-Virus

Was ist das Zika-Virus?

Das Zika-Virus entstammt der Gruppe der Flaviviren (wie auch das FSME-, Gelbfieber- oder Dengue-Virus) und wurde 1947 erstmals bei einem Affen im Zika-Wald in Uganda isoliert. Das Virus wird meist durch einen Stich der Aedes-Mücke übertragen, auch eine Ansteckung über Sexualkontakt ist möglich.

Was sind die Symptome einer Zika-Virus-Infektion?

Die Symptome einer Zika-Virus-Infektion ähneln denen anderer mückenübertragender Infektionen (z.B. Denguefieber), werden aber als deutlich milder beschrieben. Am häufigsten sind Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Fieber. Die Symptome treten in einem Zeitraum von 3 bis 12 Tagen (meist 3 bis 7 Tage) nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an. Eine Behandlung im Krankenhaus ist meist nicht erforderlich.

Wie wird das Zika-Virus übertragen?

Zika-Viren werden in den meisten Fällen durch den Stich infizierter Mücken, z.B. den in den Tropen und Teilen der Subtropen weit verbreiteten Gelbfiebermücken (Aedes aegypti), übertragen. Es ist nicht auszuschließen, dass neben der Gelbfiebermücke auch andere Mücken, z.B. die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) das Zika-Virus verbreiten können.

In einigen Fällen ist das Virus auch auf sexuellem Weg übertragen worden, meist von Männern auf Frauen. Zuletzt wurde in den USA auch ein Fall einer sexuellen Übertragung von einer Frau auf einen Mann beschrieben, die Frau war zum Übertragungszeitpunkt akut infiziert.

Ausgehend von Männern scheint eine Übertragung auch noch Wochen und Monate nach der Infektion möglich. Die derzeit längste dokumentierte Phase zwischen einer Infektion und einer Weitergabe durch sexuelle Übertragung sind 44 Tage. Ein funktionsfähiges Virus wurde noch nach 69 Tagen in der Samenflüssigkeit nachgewiesen, einzelne nichtinfektiöse Virusbestandteile wurden sogar bis ca. 180 Tage nach durchgemachter Infektion gefunden.

Genetisches Material von Zika-Viren wurde zudem im Urin, Speichel und Muttermilch von symptomatischen Patientinnen und Patienten nachgewiesen. Ob das Zika-Virus auch über diese Wege übertragen werden kann und ob dies eine Rolle für das aktuelle Ausbruchsgeschehen spielt, ist noch nicht bekannt, jedoch eher unwahrscheinlich.

Welche Länder sind aktuell vom Zika-Virus betroffen?

Die Aedes-Überträger-Mücken sind in städtischen und ländlichen Regionen aller tropischen und einiger subtropischen Gebiete der Welt verbreitet. Seit 2015 hat sich das Virus in mehr als 65 Ländern weltweit ausgebreitet, darunter in Mittel- und Südamerika, Karibik und Süd-Florida (USA). Derzeit werden auch Fälle aus Südostasien gemeldet, unter anderem aus Thailand, Vietnam, den Philippinen, Malaysia, Singapur und den Malediven. Infektionen kommen auch im tropischen Afrika vor.

Für wen ist eine Zika-Virus-Infektion gefährlich?

Zu den bekannten Risikogruppen gehören Schwangere und Menschen mit schweren Vorerkrankungen.

Zur größten Risikogruppe gehören Schwangere. Eine Infektion mit dem Zika-Virus in der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten 6 Monaten, kann beim Fötus zu Fehlbildungen des Gehirns führen. Außerdem werden weitere neurologische Auffälligkeiten, Fehlentwicklungen wie Plazentainsuffizienz und intrauterine Wachstumsretardierung bis hin zum Tod des Fötus mit der Infektion in Verbindung gebracht.

Auch ein Zusammenhang der Zika-Virus-Infektion mit einem gehäuften Auftreten des Guillain-Barré-Syndroms, einer neurologischen Erkrankung, wird vermutet.

Die wenigen beschriebenen Todesfälle nach einer Zika-Virus-Infektion traten offenbar bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf. Über besonders schwere Verläufe bei Kindern ist nichts bekannt.

Was sollten Frauen und Paare vor und während einer Schwangerschaft beachten?

Frauen, die in den nächsten Monaten schwanger werden wollen, sollten Reisen in Zika-Virus-Ausbruchsgebiete generell vermeiden, empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Europäische Zentrum für Seuchenkontrolle (ECDC).

Zika_Empfehlungen zum Sexualverhalten nach Reiserückkehr
Foto: BMASGK

Schwangere bzw. Paare mit Kinderwunsch sollten sich vor Abreise dringend von einem Tropen- oder Reisemediziner mit Kenntnis der jeweiligen aktuellen Situation beraten lassen. Infektionen und ihre Folgen werden derzeit sehr intensiv erforscht. Die Empfehlungen werden daher fortlaufend an die neuesten Erkenntnisse angepasst.

Bei unvermeidbaren Reisen in Risikogebiete sollte auf ganztägigen konsequenten Mückenschutz geachtet werden.

Wie schütze ich mich am besten vor Mückenstichen?

Empfehlungen zur Vermeidung von Mückenstichen:

·         Mückenschutz in nicht-klimatisierten Räumen und im Freien, besonders von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, wenn Mücken der Gattung Aedes am aktivsten sind.

·         Verwendung von Insektenschutzmittel entsprechend Anweisungen auf dem Etikett (Sonnenschutz vor Mückenschutz auftragen und entsprechend einwirken lassen).

·         Tragen von langärmliger Oberbekleidung und langen Hosen, vor allem zu Tageszeiten, in denen Stechmücken am aktivsten sind. Kleidung mit Permethrin imprägnieren.

·         In abgeschirmten oder klimatisierten Räumen bzw. unter einem Moskitonetz, auch tagsüber, schlafen oder ruhen.

·         In nicht-klimatisierten Zimmern Fenster- und Bettnetze nutzen.

Die Vermeidung von Mückenstichen schützt auch vor anderen Reisekrankheiten wie Denguefieber, Chikungunya oder Malaria.

Ich bin schwanger und war möglicherweise in einem Zika-Risikogebiet, was kann ich tun?

Schwangere, die sich ohne ihr Wissen in Zika-Virus-Gebieten aufgehalten haben, sollten ihre Gynäkologin/ihre Gynäkologen darauf hinweisen, damit der Verlauf der Schwangerschaft entsprechend überwacht wird.

Was sollten Reisende in die betroffenen Länder beachten?

Reisende in tropische Länder sollten über den aktuellen Stand der Zika-Virus-Infektionen in der jeweiligen Region unterrichtet sein und sich vorher reisemedizinisch beraten lassen. Reisende mit Erkrankungen des Immunsystems oder schweren chronischen Erkrankungen sollten vor der Abreise ihren Hausarzt bzw. ihre Hausärztin oder eine tropenmedizinische Beratungsstelle aufsuchen.

Was sollten Personen, die aus Ausbruchsgebieten zurückkehren, beachten?

Reisende, die innerhalb von zwei Wochen nach ihrer Rückkehr aus einem betroffenen Gebiet Symptome entwickeln, die auf eine Infektion mit dem Zika-Virus hindeuten, sollten einen Arzt aufsuchen und auf die Reise hinweisen. Um sexuelle Übertragungen zu verhindern, sollten Personen, die aus einem Zika-Ausbruchsgebiet zurückgekehrt sind, für die Dauer von sechs Monaten "Safer Sex" (z.B. Kondom) praktizieren.

Wie lässt sich eine Zika-Infektion nachweisen?

In den ersten Erkrankungstagen lässt sich eine Zika-Virus-Infektion im Blut und im Urin direkt nachweisen, später über eine Antikörper-Diagnostik. Ab etwa 3 Wochen nach Ansteckungsverdacht kann eine durchgemachte Infektion durch spezifische Antikörperbestimmung nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Nähere Auskünfte gibt die Hotline der Referenzzentrale für Arbo-Viren an der Virologie der Medizinischen Universität Wien unter der Telefonnummer +43 1 40160-65517.

Wie wird eine Zika-Virus-Infektion behandelt?

Es gibt weder einen Impfstoff noch Medikamente, mit dem sich das Zika-Virus gezielt behandeln lässt. Die Krankheit wird symptomatisch mit schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten sowie mit viel Ruhe und ausreichender Flüssigkeitszufuhr behandelt.

Gibt es einen Impfstoff gegen das Zika-Virus?

Bis zum großen Ausbruchsgeschehen im Jahr 2015 in Südamerika waren keine schweren Krankheitsverläufe oder daraus entstandene Schädigungen durch das Virus bekannt. Daher wurde eine Impfstoffentwicklung bis dahin nicht in Betracht gezogen. An einem Impfstoff wird derzeit intensiv geforscht, vermutlich ist jedoch erst frühestens 2018 mit einem allgemein zugelassenen Impfstoff gegen das Zika-Virus zu rechnen.

Wie viele Zika-Virus-Fälle gab es bislang in Österreich?

Von Oktober 2015 bis November 2016 sind in Österreich 31 bestätigte Fälle von Zika-Virus-Infektionen diagnostiziert worden. Seit August 2016 gibt es in Österreich eine gesetzliche Meldepflicht für Zika-Virus-Infektionen, um die Erkrankung besser überwachen zu können.

Wie groß ist die Gefahr, sich in Österreich zu infizieren?

In Österreich ist die Ansteckungsgefahr durch Insektenstiche äußerst gering da keine der Überträgermücken heimisch ist. Seit 2011 führt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im Auftrag des BMGF österreichweite Stechmückenüberwachungen durch. Dabei werden Stechmücken auf Viren wie z.B. West-Nil-Virus, Dengue, Chikungunya und auch Zika überwacht. Das Zika-Virus wurde bisher noch nie nachgewiesen, einzelne Nachweise der potenziellen Überträgermücke Aedes albopictus gab es im Jahr 2012.

Einzelne Fälle, die sich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit infizierten Personen (Reiserückkehrern) anstecken, sind nicht auszuschließen.

Wie verhält es sich mit Blutspenden und dem Zika-Virus?

Wie auch bei anderen übertragbaren Krankheiten (z.B. Malaria, West-Nil-Virus) kann der Aufenthalt in einem Risikogebiet zum vorübergehenden Ausschluss vom Blutspenden führen, um für die größtmögliche Sicherheit der Blutkonserven und daraus gewonnener Produkte zu sorgen. In der Regel sind dies ein bis sechs Monate, die genauen Ausschlusszeiten werden vom Blutspendedienst festgelegt.

Ist das Zika-Virus für Hirnfehlbildungen bei Kindern im Mutterleib verantwortlich?

Eine Infektion mit dem Zika-Virus in der Schwangerschaft kann beim Fötus zu Mikrozephalie und anderen Fehlbildungen des Gehirns führen, insbesondere, wenn sich die Mutter im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel infiziert hat. Die von einer Mikrozephalie betroffenen Kinder werden mit einem besonders kleinen Kopf geboren. Folgen können geistige Behinderung und andere schwerwiegende neurologische Störungen sein.

Seit Oktober 2015 wurde in Brasilien ein Anstieg von Mikrozephalie-Fällen bzw. von Schädigungen des Zentralen Nervensystems bei Neugeborenen beobachtet. Auch in Französisch Polynesien wurde 2014/2015 von einer ungewöhnlichen Häufung von Hirnfehlbildungen berichtet. Unterschiedliche epidemiologische Studien der Krankheitsverteilung (u.a. prospektive Fall-Kontrollstudien) haben den Zusammenhang zwischen der Zika-Infektion und dem Auftreten von Mikrozephalie bestätigt. Das Zika-Virus wurde außerdem im Hirngewebe verstorbener und von Fehlbildungen betroffener Föten bzw. im Fruchtwasser der Mütter nachgewiesen. Es gilt inzwischen als gesichert, dass ein Zusammenhang von Schädelmissbildungen bei Neugeborenen mit einer durchgemachten Zika-Virus-Infektion während der Schwangerschaft besteht.

Das gesamte Spektrum an Schäden, das eine Zika-Virus-Infektion auslösen kann, oder in wie weit der Zeitpunkt der Infektion in der Schwangerschaft das Fehlbildungsrisiko beeinflusst, ist noch nicht klar und wird deshalb noch weiter beforscht.

In manchen Regionen zirkuliert das Zika-Virus schon seit Jahrzehnten. Warum fallen Fehlbildungen bei Neugeborenen erst jetzt auf?

Diese Frage ist noch nicht vollständig geklärt. In den Regionen in Afrika, in denen das Zika-Virus schon länger bekannt vorkommt, wurde bis vor kurzem kein Zusammenhang zwischen Zika-Virus-Infektionen und Mikrozephalie gesehen. Dies könnte z.B. daran liegen, dass in diesen Regionen viele Bewohner die Zika-Virus-Infektion im Kindesalter durchmachen und ein Großteil der Frauen bei der ersten Schwangerschaft schon immun ist. Wenn es nur selten zu Fehlbildungen durch Zika-Virus-Infektionen in der Schwangerschaft kommt, fällt dies aufgrund hoher Säuglingssterblichkeit und mangelnder Überwachungssysteme vermutlich nicht auf.

In den neuen Verbreitungsgebieten auf dem amerikanischen Kontinent war jedoch offenbar die gesamte Bevölkerung bislang nicht immun gegen das Zika-Virus.

Wo finde ich weitere Informationen?

Letzte Aktualisierung: 14. Oktober 2019