Long COVID Informationen zu Long COVID für Bevölkerung, Betroffene und Fachpersonal
Inhaltsverzeichnis
Long COVID beschreibt gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer COVID-19 Erkrankung. Häufige Symptome sind zum Beispiel Kurzatmigkeit, Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit sowie Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Die Symptome können jedoch sehr verschieden sein. Long COVID umfasst eine langanhaltende COVID-19 Erkrankung (ab vier Wochen Symptomdauer) und das sogenannte Post-COVID-Syndrom (ab 12 Wochen Symptomdauer).
Von Long COVID spricht man ebenfalls, wenn nach einer COVID-19 Erkrankung neue Beschwerden hinzukommen, die anderweitig nicht erklärbar sind.
Nähere Informationen zu Long COVID sowie zur Diagnose und Therapiemöglichkeiten bietet das Gesundheitsportal gesundheit.gv.at.
Auch mehrsprachige Informationen sind verfügbar.
Aktionsplan zu postakuten Infektionssyndromen (PAIS)
Postakute Infektionssyndrome (PAIS) fassen verschiedene Krankheitsbilder zusammen, die nach einer akuten Infektion mit viralen oder bakteriellen Erregern auftreten können. Hierzu zählt auch das Post-COVID-Syndrom. PAIS betreffen sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche und stellen Patientinnen und Patienten, pflegende Angehörige und das Gesundheitssystem insgesamt vor erhebliche Herausforderungen.
Basierend auf nationalen und internationalen Vorarbeiten, soll durch gezielte Maßnahmen in acht Handlungsfeldern ein unterstützendes Umfeld für Patientinnen und Patienten, die von PAIS betroffen sind, geschaffen werden. In die Erarbeitung waren Vertreter:innen der Ministerien, der Bundesländer, Sozialversicherungen, medizinischen Fachgesellschaften, Betroffenen-Organisationen und zahlreiche Expert:innen aus Wissenschaft und Forschung eingebunden. Begleitet wurde der Prozess durch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).
Der Aktionsplan ist im Broschürenservice des BMSGPK sowie unter folgendem Link verfügbar:
Aktionsplan zu postakuten Infektionssyndromen (PAIS)
Versorgung von Long COVID-Betroffenen
Die erste Anlaufstelle für Long COVID Betroffene ist die Primärversorgung. Sollten Sie den Verdacht haben, an Long COVID zu leiden, wenden Sie sich bitte an Ihre:n Hausärzt:in.
Long COVID Symptome können einerseits nach einer COVID-19 Erkrankung zu Hause auftreten oder nach einer Akutversorgung bzw. einer stationären Behandlung aufgrund einer COVID-19 Erkrankung im Krankenhaus. Der erste Schritt ist eine Erstabklärung, die vorwiegend in der Primärversorgung (also vor allem bei Allgemeinmediziner:innen) stattfindet. Bei Bedarf wird eine Vermittlung an weitere niedergelassene Fachärzt:innen und auch Therapeut:innen vorgenommen. Eine weitere Abklärung in speziellen Versorgungsangeboten, wie zum Beispiel Spezialambulanzen oder Gesundheitszentren der ÖGK, kann bei komplexen Fälle notwendig sein. Sowohl nach Behandlung einer COVID-19 Erkrankung in einer Krankenanstalt, als auch bei einer zu Hause auskurierten Erkrankung, wird je nach Schweregrad und auftretenden Symptomen bei Rehabilitationsbedürftigkeit eine stationäre oder ambulante Rehabilitation veranlasst.
In nachfolgender Abbildung ist die Versorgung bei Long COVID grafisch dargestellt.
Der Versorgungspfad Long COVID steht auch als Download im PDF-Format zur Verfügung: Versorgungspfad Long COVID (PDF, 265 KB)
Long COVID-Projekte des Gesundheitsministeriums
Von Jänner bis April 2022 führte die Gesundheit Österreich GmbH – im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz – ein Projekt zur Erfassung des Status Quo und Darstellung allfälliger Problembereiche und Herausforderungen zu Long COVID durch. Ein Folgeworkshop fand Anfang 2023 statt. Expert:innen aus den Bereichen Medizin, Forschung, Verwaltung und Selbstvertretungen diskutierten den aktuellen Wissensstand zu Long COVID bzw. anderen post-viralen/ post-infektiösen Erkrankungen. Zentrale Herausforderungen und Handlungsfelder wurden in einem Policy Brief zusammengefasst und veröffentlicht. Endbericht und Policy Brief sind auf der Website der GÖG veröffentlicht.
Das BMSGPK förderte auch das Projekt "Aufatmen", ein speziell für Long COVID-Betroffene entwickeltes Programm, dass Atem- Sing- und Haltungsübungen für Long COVID-Betroffene kombiniert. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website www.aufatmen-austria.eu.
Fachinformationen
Das Long COVID Web-Tool stellt ein online Point-of-Care-Tool dar und soll eine rasch verfügbare Unterstützung für alle Personen, die an Long COVID Erkrankte behandeln und betreuen, darstellen. Die Erstellung des Web-Tools wurde durch das BMSGPK gefördert. Sie finden das Long COVID Web-Tool und weiterführende Informationen auf der Website der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.
Fachinformationen für Ärzt:innen, die in die Behandlung und Betreuung von Long COVID Betroffenen involviert sind, finden sich auch in Form der „Leitlinie S1 für das Management postviraler Zustände am Beispiel Post-COVID-19“: Veröffentlichung in der Wiener klinischen Wochenschrift
Veranstaltungen
Das BMSGPK veranstaltete mehrere Symposien zum Thema „Long COVID“ für Fachpersonal, Betroffene und interessierte Bevölkerung. Die Vorträge können hier nachgelesen werden:
20. November 2023: Symposium zu Folgezuständen nach Virusinfektionen - mit Fokus auf Long COVID und ME/CFS.
22. September 2022: „Long-COVID – aktueller Stand nationaler und internationaler Zusammenarbeit“